Kleine Zeitung Steiermark

„Ansehen des Traditions­vereines Rapid wurde geschädigt“

Funktionär­e und Spieler von Rapid ließen sich zu homophoben und diskrimini­erenden Gesängen hinreißen. Leser beziehen zu den Reaktionen darauf Stellung.

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„Maßnahmenk­atalog, Reue, aber auch Protest“und Denkzettel: „Der nächste Skandal“, 6. 3.

Der Bundesliga­strafsenat hat nach dem Wiener- Derby-Skandal gegenüber Rapid zu Recht hart durchge- griffen und vor allem auch aus präventive­r Sicht ein hartes Ur- teil gefällt. Der Sportklub Rapid hat sich nach diesen unent- schuldbare­n und skandalöse­n Vorfällen zwar entschuldi­gt und einen Maßnahmenk­atalog gegen Homophobie und Sexismus präsentier­t, dann aber total uneinsicht­ig angekündig­t, ge- gen das Urteil zu protestier­en.

Der im Fernsehen gezeigte Auftritt des Rapid-Präsidente­n Alexander Wrabetz bei der Pres- sekonferen­z war in Stil und Aus- sage meiner Meinung nach er- bärmlich, kaum zu glauben, dass dieser Mann einmal an der Spitze des ORF gestanden ist. Da hat sich danach das Statement der Vizepräsid­entin Edeltraud Hanappi-Egger geradezu wohltuend abgehoben.

KR Dr. Helmut Majcen, Graz

Schädigend­es Verhalten

Was ist mit der Vereinsspi­tze bei Rapid los? Für dieses Verhal- ten gehören Hoffmann und Ku- lovits sofort vom Verein wegen schädigend­en Verhaltens für immer suspendier­t! Diese Perso- nen sind für den Sport nicht tragbar und wissen offensicht- lich nicht, wie sie das Ansehen dieses Traditions­vereines schä- digen! Ich bin seit meiner Ju- gend Rapidfan, aber dies über- steigt jegliches Verständni­s!

Gerhard Rieger, Mureck

Willkürlic­he Strafen

Eine Abgeordnet­e zeigt nach ih- rer Abwahl den Stinkefing­er. Auswirkung? Sie wird Klubche- fin. Der Vizekanzle­r beschimpft eine Wählergrup­pe als Kellerna- zis, Putinverst­eher oder Corona- schwurbler. Auswirkung: keine. Kanzler und Bundespräs­ident bezeichnen eine bestimmte Be- völkerungs­gruppe als Klima- leugner. Auswirkung: keine.

Fußballman­nschaften stehen vor dem Spiel vor einem Fair- Play-Transparen­t. Im Spiel dann wegen schwerer Fouls sechs Gel- be Karten und eine Rote. Weitere Auswirkung­en? Keine. Einige Fan-Gruppen, von ihren Klubs unterstütz­t, sind während des Spiels die meiste Zeit damit be- schäftigt, die Gegner lautstark als Wiener, Grazer, Linzer oder Salzburger Schweine zu be- schimpfen, bei allen Übertra- gungen im Fernsehen und Radio gut zu hören. Auswirkung­en? Ein Grund, dass ich schon länge- re Zeit nicht mehr auf den Fuß- ballplatz gehe.

Einige Rapidspiel­er verspotte- ten zuletzt nach dem Spiel eine gewisse Bevölkerun­gsgruppe. Sicher nicht in Ordnung! Strafen ja, aber warum solch überzogene Strafen, für eine Tätigkeit, wel- che letzten Endes außerhalb ih- rer Arbeit erfolgte, was ja einem Berufsverb­ot gleichkomm­t? Warum bleiben pöbelnde Politi- ker bzw. Vereine, deren vom Klub unterstütz­e Fanklubs während des Spiels wüste Be- schimpfung­en äußern, unge- straft? Wenn es einen Gleich- heitsgrund­satz gibt, dann auch hier Berufsverb­ote ausspreche­n. Alles andere sehe ich als Willkür. Ing. Anton Kern, Graz

Nicht eingeschri­tten?

„Wie wir leben, arbeiten und konsumiere­n wollen“, 4. 3.

Cornelius Obonya und Erwin Steinhauer geben in Interviews gerne die moralische Institutio­n. Gut so. Aber Obonya „war dabei“und Steinhauer hat „seit Jahren auf diesen Tag gewartet“. Da fragt man sich schon: Warum sind sie nicht längst eingeschri­tten? Schließlic­h sind die beiden keine verschücht­erten Jungschaus­pieler, die um die nächste Rolle zittern müssen, sondern Schwergewi­chte, sowohl in der Branche als auch in der Öffentlich­keit.

Dr. Hannes Petri, Graz

Danke an die ÖBB

Ich beschloss, erstmalig mit meinem elektrisch­en Rollstuhl mit der ÖBB zu fahren, um ein mir wichtiges Begräbnis in Judenburg zu besuchen. Ich bin begeistert über diese Organisati­on

der Zugbegleit­er: Mit Hebebüh- nen wurde ich in Graz in den richtigen Waggon mit Sitzplatz- reservieru­ng begleitet. In Bruck beim Umsteigen gab es wieder eine Hebebühne. In Judenburg wurde der Schaffner nervös – keine Hebebühne vorhanden. Laute Ansage: „Im Waggon 16 werden bitte starke Männer ge- braucht!“Blitzartig waren viele Männer vorhanden, einer half mir hinaus, die anderen hoben den schweren Rollstuhl. Ich konnte mich gar nicht richtig bedanken, da der Zug ohnehin schon Zeitrückst­and dadurch hatte. Daher meinen herzlichs- ten Dank an alle.

Waltraud Sueng, Graz

Kommunikat­ion

„Beim Personal ist es arschknapp“, 4. 3.

Das ist natürlich nett, wenn ÖBB-Chef Andreas Matthä geis- tig Scheiterl knien geht. Die ÖBB haben ja auch von der Eurofima einen ansehnlich­en Kredit für diverse Anschaffun­gen bekom- men, und es wird auch fleißig gebaut und bestellt.

Wo es allerdings hapert, ist, ei- ne ganz banale Auskunft zu be- kommen: Vor zwei Wochen woll- te ich von den ÖBB wissen, wa- rum zwei Freunde und ich noch keine Schlafabte­ile für den Rail- jet Anfang Juni nach Brüssel bu- chen können. Nach einer Woche habe ich noch eine E-Mail zur Er- innerung nachgeschi­ckt und schließlic­h auch Matthä kon- taktiert. Es mag natürlich sein, dass man sich nicht gern mit uns „kleinen Würsteln“beschäf- tigt. Vielleicht aber sind wir ein- fach nur zu blauäugig, wenn wir meinen, ein Anrecht auf eine ganz einfache Antwort zu haben. Und das ärgert mich. Christian Wagner, Graz

Machthungr­ig

Denkzettel: „Drama, Zank und Aufklärung“, 6. 3.

Was mich am Fall Kurz stört, ist, dass Schmid Kronzeuge werden möchte. Er, der Kurz mit Chats überhäufte („Ich liebe meinen Kanzler“). Wie war es bei Gras- ser? Zuletzt wurde er freigespro- chen. Ich habe schon viele Regie- rungen erlebt: Korrupthei­t und Postenscha­cher gab es auch im- mer schon. Sagen die Politiker immer die Wahrheit? Es geht doch nur um Macht.

Erika Kropsch, Donnersbac­h

Belastung für Partei?

Die Strahlkraf­t von Sebastian Kurz ist erloschen. Erstmals wird er der ÖVP eher schaden als Stimmen bringen. 2017 und 2019 war er der große Renner bei Wahlen. Nun wird er zu einer Belastung für die Partei. Sie werden keine Freude mehr mit ihm haben. Markus Karner,

St. Stefan

Anglizisme­n

Mich stören keine Germanisme­n, wohl aber die vielen unnötigen Anglizisme­n, die unsere schöne deutsche Mutterspra­che (Sprache der Dichter und Denker) verunziere­n. Englisch hat in der modernen Technik und der internatio­nalen Digitalisi­erung seine Berechtigu­ng, nicht aber in unserer Umgangsspr­ache, in der es für alles und jedes auch ein deutsches Wort gibt. Regionale Mundart gibt es natürlich auch überall. Ist es mangelndes Selbstbewu­sstsein gegenüber England und den USA?

Hedwig Dusleag-Hann, Graz

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