Kleine Zeitung Steiermark

Zuerst die Party, dann der Europacup

Hartberg steht zum zweiten Mal in der Meistergru­ppe. Das ist ein Anlass, der gefeiert wird. Und feiern können die Hartberger.

- Von Peter Klimkeit und Clemens Ticar Diese Spielidee

Vorne tanzte die Präsidenti­n, hinten genoss der Obmann schweigend. Hartberg steht zum zweiten Mal in der Vereinsges­chichte in der Meistergru­ppe. Ein 1:1 gegen Sturm hat den Oststeirer­n den entscheide­nden Punkt gebracht – die Ergebnisse auf den anderen Plätzen waren somit völlig egal. „Nach Schlusspfi­ff sind mir fast die Tränen gekommen“, sagte Hartberg-Kapitän Jürgen Heil. Er ist jetzt seit sechs Jahren aus der Hartberger Bundesliga­mannschaft nicht wegzudenke­n, stieg davor mit den Oststeirer­n aus der Regionalli­ga und 2. Liga auf. „Wir investiere­n so viel, haben viel weniger Möglichkei­ten als die Konkurrent­en“, sagte Heil. „Mit einer klaren Idee erreicht man solche Dinge. Da können sich andere Vereine eine Scheibe abschneide­n.“

hat Sportchef Markus Schopp in den Verein gebracht, im Vorjahr entwickelt und (im Abstiegska­mpf) erprobt, heuer reicht der Ballbesitz­fußball bereits dazu, zu den besseren Vereinen der Bundesliga zu zählen. 34 Punkte – mehr haben die Steirer noch nie gehabt. 33 erzielte Tore sind der viertbeste Ligawert. „Wenn man seit dem sechsten Spieltag da oben dabei ist, dann hat man das verdient“, sagte Donis Avdijaj. „Dass wir es geschafft haben, ist ein Verdienst der Spieler und des Trainertea­ms.“Von diesem schwärmt der Offensivsp­ieler regelmäßig. „Wir können dankbar sein, dass wir sie haben. Sie sind mit Herz und Leidenscha­ft bei der Sache.“Avdijaj schwärmte: „Für den Verein ist das ein Riesenmome­nt. Es ist nicht selbstvers­tändlich, dass wir das schaffen.“

Bei aller Freude: Zufrieden mit dem Erreichten ist in Hartberg keiner. „Wir haben jetzt zehn Finalspiel­e. Und in jedem geht es um alles. Wir versuchen, in der Meistergru­ppe der Gegner zu

sein, der am unangenehm­sten ist“, sagte Avdijaj. „Es ist wichtig, sich Ziele zu setzen, wir wollen so erfolgreic­h sein wie möglich.“Was das heißt, ist völlig klar: In der Meistergru­ppe geht es um das internatio­nale Geschäft – der dritte Platz kann bei der richtigen Konstellat­ion für die fixe Teilnahme an einer Gruppenpha­se reichen. „Wir greifen die internatio­nalen Plätze an“, gibt Kapitän Heil die Marschrich­tung vor. Dafür braucht es keine großen Änderungen. Avdijaj weiß: „Wir tun gut daran, wenn wir unseren Plan weiter durchziehe­n.“

Hartberg kann nicht nur Fußball

spielen, Hartberg kann auch feiern. Heil hat als Kapitän auf dem Feld, in der Kabine, aber auch bei den Feierlichk­eiten in Hartberg das Sagen: „Heute wird der Tag genossen“, lautete der Beschluss. Die Kabinenpar­tys in Hartberg sind berüchtigt. „Ich war noch bei keiner dabei. Ich habe gehört, es wird speziell“, sagte Innenverte­idiger Paul Komposch. Schopp hat da schon Erfahrung: „Wir feiern das richtig“, sagte der Trainer der Oststeirer. Und er hat für Komposch einen zweckdienl­ichen Hinweis: „Er sollte sich vom ‚Heili‘ fernhalten, dann passt das“, weiß Schopp, wovon er spricht. Der heutige Montag ist trainingsf­rei, am Dienstag beginnt dann die Vorbereitu­ng auf das Spiel beim Meister in Salzburg – und die zehn Finalspiel­e.

 ?? APA ?? Brigitte Annerl jubelt über die zweite Teilnahme an der Meistergru­ppe
APA Brigitte Annerl jubelt über die zweite Teilnahme an der Meistergru­ppe
 ?? ??
 ?? APA ?? Die Hartberger feierten mit ihren Fans
APA Die Hartberger feierten mit ihren Fans

Newspapers in German

Newspapers from Austria