„Man sollte die Kirche im Dorf lassen“
Frankfurter Allgemeine Zeitung. „Die Barockstadt Salzburg rückt politisch nach links. Bei der Bürgermeisterund Gemeinderatswahl am Sonntag in der viertgrößten Stadt Österreichs zeichnete sich ein klarer Erfolg für die sozialdemokratische SPÖ sowie die kommunistische KPÖ Plus ab. Das ‚Plus‘ steht dabei für eine Fraktion vormaliger Grüner, die 2017 aufgrund parteiinterner Querelen übergewechselt sind. Die christdemokratische ÖVP, vor fünf Jahren überraschender Sieger, erlitt einen schweren Absturz.“
Die Presse
Die Presse. „Der Linksruck in der Stadt Salzburg ist beachtlich. Allerdings sollte man bei Kommunalwahlen dann schon auch die Kirche im Dorf lassen (…) Die bundespolitischen Auswirkungen werden sich in Grenzen halten. Die KPÖ kann im Bund nicht die Wohn-Caritas geben wie die vor Ort aktiven Salzburger oder Grazer Genossen. Und Glaubwürdigkeit muss man auch erst erarbeiten. Ohne Ernest Kaltenegger, den Peppone im Geiste Don Camillos, wäre das Wunder an der Mur ebenso wenig möglich gewesen wie in weiterer Folge jenes an der Salzach.“
Die Tageszeitung (TAZ). „Der 34-jährige Kay-Michael Dankl nahm politisch viele Anleihen bei den erfolgreichen Strategien der KPÖ in Graz, die als volksnahe ‚Kümmererpartei‘ auftritt, sich vor allem des Themas ‚leistbares Wohnen‘ angenommen hat, die in Bürgersprechstunden ein offenes Ohr hat, jedermann und jederfrau Hilfe zukommen lässt und einen Teil ihrer Politikergehälter in Sozialfonds an die Ärmsten ausschüttet. Sie tritt auf wie eine volkstümlichere Version von Sozialdemokratie.“
Der Standard. „Engagement lohnt sich. Das kann man auch aus dem Ergebnis der Salzburger Gemeinderatswahlen ableiten. Und zwar nicht jenes Engagement, das sich in Phrasendrescherei erschöpft und leere Versprechen hinterlässt, sondern jenes, das sich durch das Hingehen und Zuhören, das Anpacken und Umsetzen auszeichnet. Das ist per se keine kommunistische Eigenheit oder Begabung. Aber jene Politikerinnen und Politiker, die unter der Flagge der KPÖ, was für viele befremdlich ist, in der Politik sind, haben damit in jüngster Zeit gute Erfolge.“