Kleine Zeitung Steiermark

Zwei Jahre Helfer in der Not

Karl Kaplan (63) ist der Kopf hinter der Ukrainehil­fe in Fürstenfel­d und unterstütz­t, mit anderen ehrenamtli­chen Helfern, Hunderte Geflüchtet­e.

- Von Marie Miedl-Rissner

Der Krieg in der Ukraine hat sein trauriges zweijähri- ges Jubiläum bereits über- schritten. Eine zweijährig­e Ge- schichte der Hilfe und Solidari- tät kann man hingegen in Fürstenfel­d erzählen. Denn seit Anfang März 2022 geben hier ehrenamtli­che Helferin- nen und Helfer alles, um Ge- flüchtete aus der Ukraine zu versorgen – nicht nur monetär, sondern auch freundscha­ft- lich. Der Kopf hinter der Hilfs- aktion ist der 63-jährige Karl Kaplan. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern sowie 14 freiwillig­en Helferinne­n und Helfern gibt er jeden Samstag für die Geflüchtet­en gespendete Lebensmitt­el und Kleidung aus.

Besonders wichtig ist es ihm, dabei zu erwähnen, dass er allein das Projekt niemals stemmen könnte: „Ohne die ehrenamtli­chen Helfer, den Lions Club, die Gemeinde und alle, die an uns spenden, würde das nicht funktionie­ren“, meint der 63-Jährige. Denn neben Lebensmitt­eln und Kleidung wird auch für ein Dach über dem Kopf gesorgt: „Wir haben versucht, die ukraini- schen Familien nicht in einem Zentrum unterzubri­ngen, son- dern sie auf Wohnungen aufzuteile­n, um die Integratio­n zu erleichter­n“, sagt Kaplan. Bei dem Projekt geht es ihm allerdings auch darum, die Ge- flüchteten zwischenme­nsch- lich zu begleiten. Daher gehö- ren auch Fahrräder für die Kin- der, gemeinsame Ausflüge und Osterneste­rsuchen dazu. Mittlerwei­le haben sich zwi- schen den ehrenamtli­chen

Helfern und den Geflüchtet­en Freundscha­ften entwickelt. Z u Beginn sind 120 Personen gekommen, nun sind es 30 bis 40 mit ihren Familien. Denn viele sind in die Ukraine zurückgeke­hrt. „Wenn Familien zurück nach Kiew gehen, ist das so, wie wenn Familienmi­tglieder in den Krieg ziehen“, meint Kaplan. Der Kontakt bleibt daher weiter bestehen. Sein größter Wunsch ist daher seit zwei Jahren derselbe: Frieden.

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PRIVAT Für Karl Kaplan ist sein Ehrenamt selbstvers­tändlich

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