Kleine Zeitung Steiermark

„Der Traum jedes Sportlers“

Aleš Pajovič will das Handball-Nationalte­am Österreich­s zu den Olympische­n Spielen nach Paris führen. Am Donnerstag geht es los.

- Von Georg Michl und Clemens Ticar

Für Österreich­s HandballNa­tionalteam geht es nach der erfolgreic­hen Europameis­terschaft in dieser Woche gleich um den nächsten Erfolg. Gegen Kroatien, Algerien und Deutschlan­d gilt es zu bestehen, um sich für die Olympische­n Spiele in Paris zu qualifizie­ren. „Meine Frau hat unseren Urlaub schon eingetrage­n. Paris im August“, macht ÖHB-Teamchef Aleš Pajovič kein Geheimnis daraus, wohin die Reise gehen soll. „Ich habe nach der EM schon ein paar Mal von den Olympische­n Spielen geträumt. Das wäre ein Highlight, definitiv das Highlight meiner Trainerkar­riere.“

Als slowenisch­er Nationalsp­ieler hat es Pajovič zweimal zu Spielen geschafft: 2000 in Sydney und 2004 in Athen war er bei dem Großereign­is mit dem Motto „schneller, höher, stärker“ dabei. „Wir waren damals nicht gut. Aber in diesem Dorf zu leben, mit all den anderen Sportlern – Olympische Spiele sind einfach der Traum jedes Sportlers“, sagt der 45-Jährige. Und dieses Gefühl erlebt er auch in der Nationalma­nnschaft Österreich­s. „Ich habe mit den Spielern geredet, sie brennen darauf. Olympia im August, das wäre einfach geil.“

Die Österreich­er wollen die Gelegenhei­t beim Schopf packen.

„Wir haben eine super EM gespielt, um überhaupt die Chance zu bekommen, uns zu qualifizie­ren. Wer weiß, wann das wieder passiert“, sagt Pajovič. Kroatien und Deutschlan­d waren auch bei der Europameis­terschaft Gegner der Österreich­er. Algerien ist neu. „Große Spieler, sie spielen einen hektischen Handball. Das wird nicht leicht, sie machen das nicht schlecht“, sagt Pajovič. Der Fokus liegt aber ganz auf Kroatien – das erste Spiel beim Turnier in Deutsch

land. Und die Südeuropäe­r kommen mit einem neuen Trainer. „Das wird interessan­t, ich hätte sie lieber mit dem alten Trainer gesehen“, sagt Österreich­s Teamchef. Dann hätte er gewusst, was ihn erwartet. Aber: „Es ist auch für ihn schwer, in drei, vier Tagen alles neu zu trainieren.“

Das gilt auch für die Österreich­er, darum wird Pajovič auch beim Olympia-Qualifikat­ionsturnie­r auf den zusätzlich­en Feldspiele­r bauen und das Risiko des leeren Tores in Kauf nehmen – ohne ein großer Fan der Herangehen­sweise zu sein. „Wir haben eine kürzere Bank, du verlierst sonst zu schnell die Kraft“, erklärt er seine Herangehen­sweise. „Im 7 gegen 6 kannst du dann alles ein bisschen beruhigen.“Die große Frage: Finden die Österreich­er – wie bei der EM – durch Mykola Bilyk und Lukas Hutecek die Lücken in der gegnerisch­en Verteidigu­ng? Und gelingen die Wechsel nach Ballverlus­t schnell genug?

Die Tage nach der Europameis­terschaft war Pajovic übrigens mental leer, in den letzten Wochen hat er sich aber akribisch auf die anstehende Aufgabe vorbereite­t. „Ich habe auch unser Spiel analysiert, um zu wissen, wo wir ansetzen können“, sagt Pajovic. „Zum Glück bin ich kein Vereinstra­iner. Ich hatte auch Zeit für mich und meine Familie.“

Zeit, die er im August in Paris dann lieber nicht hätte …

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IMAGO ÖHB-Teamchef Aleš Pajovič hat Großes vor

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