„Der Traum jedes Sportlers“
Aleš Pajovič will das Handball-Nationalteam Österreichs zu den Olympischen Spielen nach Paris führen. Am Donnerstag geht es los.
Für Österreichs HandballNationalteam geht es nach der erfolgreichen Europameisterschaft in dieser Woche gleich um den nächsten Erfolg. Gegen Kroatien, Algerien und Deutschland gilt es zu bestehen, um sich für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren. „Meine Frau hat unseren Urlaub schon eingetragen. Paris im August“, macht ÖHB-Teamchef Aleš Pajovič kein Geheimnis daraus, wohin die Reise gehen soll. „Ich habe nach der EM schon ein paar Mal von den Olympischen Spielen geträumt. Das wäre ein Highlight, definitiv das Highlight meiner Trainerkarriere.“
Als slowenischer Nationalspieler hat es Pajovič zweimal zu Spielen geschafft: 2000 in Sydney und 2004 in Athen war er bei dem Großereignis mit dem Motto „schneller, höher, stärker“ dabei. „Wir waren damals nicht gut. Aber in diesem Dorf zu leben, mit all den anderen Sportlern – Olympische Spiele sind einfach der Traum jedes Sportlers“, sagt der 45-Jährige. Und dieses Gefühl erlebt er auch in der Nationalmannschaft Österreichs. „Ich habe mit den Spielern geredet, sie brennen darauf. Olympia im August, das wäre einfach geil.“
Die Österreicher wollen die Gelegenheit beim Schopf packen.
„Wir haben eine super EM gespielt, um überhaupt die Chance zu bekommen, uns zu qualifizieren. Wer weiß, wann das wieder passiert“, sagt Pajovič. Kroatien und Deutschland waren auch bei der Europameisterschaft Gegner der Österreicher. Algerien ist neu. „Große Spieler, sie spielen einen hektischen Handball. Das wird nicht leicht, sie machen das nicht schlecht“, sagt Pajovič. Der Fokus liegt aber ganz auf Kroatien – das erste Spiel beim Turnier in Deutsch
land. Und die Südeuropäer kommen mit einem neuen Trainer. „Das wird interessant, ich hätte sie lieber mit dem alten Trainer gesehen“, sagt Österreichs Teamchef. Dann hätte er gewusst, was ihn erwartet. Aber: „Es ist auch für ihn schwer, in drei, vier Tagen alles neu zu trainieren.“
Das gilt auch für die Österreicher, darum wird Pajovič auch beim Olympia-Qualifikationsturnier auf den zusätzlichen Feldspieler bauen und das Risiko des leeren Tores in Kauf nehmen – ohne ein großer Fan der Herangehensweise zu sein. „Wir haben eine kürzere Bank, du verlierst sonst zu schnell die Kraft“, erklärt er seine Herangehensweise. „Im 7 gegen 6 kannst du dann alles ein bisschen beruhigen.“Die große Frage: Finden die Österreicher – wie bei der EM – durch Mykola Bilyk und Lukas Hutecek die Lücken in der gegnerischen Verteidigung? Und gelingen die Wechsel nach Ballverlust schnell genug?
Die Tage nach der Europameisterschaft war Pajovic übrigens mental leer, in den letzten Wochen hat er sich aber akribisch auf die anstehende Aufgabe vorbereitet. „Ich habe auch unser Spiel analysiert, um zu wissen, wo wir ansetzen können“, sagt Pajovic. „Zum Glück bin ich kein Vereinstrainer. Ich hatte auch Zeit für mich und meine Familie.“
Zeit, die er im August in Paris dann lieber nicht hätte …