Kleine Zeitung Steiermark

Mit neuem Weg zur Premiere?

Die Kapfenberg Bulls kämpfen heute (19.30 Uhr) daheim um ein internatio­nales Finale.

- Von Daniel Jerovsek

Seit Sommer letzten Jahres packt Antonio Herrera die Bulls bei den Hörnern. Der Spanier hat seit seinem Antritt als neuer Head Coach des Kapfenberg­er Basketball-Klubs eine Philosophi­e implementi­ert, die dem siebenfach­en österreich­ischen Meister so nicht bekannt war. Denn: Das Alter spielt für den Coach bei der Auswahl seiner Spieler keine Rolle. „Auch für uns ist das neu, einmal einen 18-Jährigen hineinzubr­ingen, wenn ein Legionär auf der Bank sitzt. Aber Antonio zieht das beinhart durch. Das ist seine spanische Mentalität und vielleicht der Grund, warum diese Nation im Basketball, im Fußball, im Handball und einfach überall Weltklasse ist“, sagt General Manager Michael Schrittwie­ser. Herrera erklärt seine Herangehen­sweise so: „Es macht mich einfach glücklich, jungen Spielern eine Chance zu geben“, sagt der 48-Jährige, der zuvor unter anderem bei Real Madrid oder Malaga tätig war. „In Spanien ist es den Klubs wichtig, junge Spieler weiterzuen­twickeln. In Österreich ist das nicht so üblich. Aber ich sehe die Spieler jeden Tag im Training, sie arbeiten hart. Kapfenberg soll der Ort werden, an den junge Spieler hinwollen, weil sie wissen, dass sie sich hier am besten entwickeln können.“Und der Plan, er geht bisher auf. Im Alpe Adria Cup stehen die Bulls heute (19.30 Uhr) im Halbfinale, treffen in der eigenen Halle auf den rumänische­n Klub Timisoara. Im Falle eines Sieges würde es am Mittwoch vor Heimpublik­um um den ersten internatio­nalen Titel der Klubgeschi­chte gehen. Auch viele Verletzung­en sollten auf dem Weg ins Finalturni­er kein Stolperste­in für Herreras Team sein. „Wir lassen jeden im Kader Verantwort­ung übernehmen. Ist einer verletzt, muss ein anderer in die erste Reihe.“Der Halbfinale-Einzug, er sei verdient gewesen. „Im ersten Jahr gleich im Finalturni­er eines internatio­nalen Bewerbes zu stehen, ist wie ein Geschenk. Aber ich will uns keine Grenzen setzen. Wir repräsenti­eren mit Kapfenberg einen Klub, der den Anspruch hat, Titel zu gewinnen.“

In der Liga hat man die Platzierun­gsrunde verpasst, über die Qualifikat­ionsrunde will Kapfenberg ins Play-off. „Die Saison ist dennoch schon erfolgreic­h. Weil wir eine neue Spielphilo­sophie eingebrach­t und junge Spieler entwickelt haben. Ein Sieg hat uns für die Top sechs gefehlt, das ist nicht viel“, sagt Herrera. „Ich glaube an den Prozess dieses Teams.“

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Miro Zapf und Head Coach Antonio Herrera GEPA

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