Mit neuem Weg zur Premiere?
Die Kapfenberg Bulls kämpfen heute (19.30 Uhr) daheim um ein internationales Finale.
Seit Sommer letzten Jahres packt Antonio Herrera die Bulls bei den Hörnern. Der Spanier hat seit seinem Antritt als neuer Head Coach des Kapfenberger Basketball-Klubs eine Philosophie implementiert, die dem siebenfachen österreichischen Meister so nicht bekannt war. Denn: Das Alter spielt für den Coach bei der Auswahl seiner Spieler keine Rolle. „Auch für uns ist das neu, einmal einen 18-Jährigen hineinzubringen, wenn ein Legionär auf der Bank sitzt. Aber Antonio zieht das beinhart durch. Das ist seine spanische Mentalität und vielleicht der Grund, warum diese Nation im Basketball, im Fußball, im Handball und einfach überall Weltklasse ist“, sagt General Manager Michael Schrittwieser. Herrera erklärt seine Herangehensweise so: „Es macht mich einfach glücklich, jungen Spielern eine Chance zu geben“, sagt der 48-Jährige, der zuvor unter anderem bei Real Madrid oder Malaga tätig war. „In Spanien ist es den Klubs wichtig, junge Spieler weiterzuentwickeln. In Österreich ist das nicht so üblich. Aber ich sehe die Spieler jeden Tag im Training, sie arbeiten hart. Kapfenberg soll der Ort werden, an den junge Spieler hinwollen, weil sie wissen, dass sie sich hier am besten entwickeln können.“Und der Plan, er geht bisher auf. Im Alpe Adria Cup stehen die Bulls heute (19.30 Uhr) im Halbfinale, treffen in der eigenen Halle auf den rumänischen Klub Timisoara. Im Falle eines Sieges würde es am Mittwoch vor Heimpublikum um den ersten internationalen Titel der Klubgeschichte gehen. Auch viele Verletzungen sollten auf dem Weg ins Finalturnier kein Stolperstein für Herreras Team sein. „Wir lassen jeden im Kader Verantwortung übernehmen. Ist einer verletzt, muss ein anderer in die erste Reihe.“Der Halbfinale-Einzug, er sei verdient gewesen. „Im ersten Jahr gleich im Finalturnier eines internationalen Bewerbes zu stehen, ist wie ein Geschenk. Aber ich will uns keine Grenzen setzen. Wir repräsentieren mit Kapfenberg einen Klub, der den Anspruch hat, Titel zu gewinnen.“
In der Liga hat man die Platzierungsrunde verpasst, über die Qualifikationsrunde will Kapfenberg ins Play-off. „Die Saison ist dennoch schon erfolgreich. Weil wir eine neue Spielphilosophie eingebracht und junge Spieler entwickelt haben. Ein Sieg hat uns für die Top sechs gefehlt, das ist nicht viel“, sagt Herrera. „Ich glaube an den Prozess dieses Teams.“