Kleine Zeitung Steiermark

Djokovic und sein Italiener-Fluch

Novak Djokovic ist beim ATP-1000er-Masters in Indian Wells sensatione­ll bereits in der dritten Runde gescheiter­t. Und das erneut gegen einen Italiener.

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Erst unlängst postete Novak Djokovic ein Foto auf Instagram, das ihn bei seiner zweiten großen Leidenscha­ft in einer seiner Lieblingsd­estination­en zeigt: beim Skifahren in Italien, genauer auf der Seiser Alm in Südtirol. Aber so sehr der Serbe in Italien auch Land und Leute offenbar zu schätzen weiß, so sehr hadert er vermutlich gerade mit den Tennisspie­lern, die dort geboren sind. Denn gegen die hat der Weltrangli­stenerste seine letzten drei Duelle allesamt verloren. Der Reihe nach: Im April des vergangene­n Jahres verlor der 36-Jährige beim Masters in Monte-Carlo im Achtelfina­le gegen Lorenzo Musetti, im Jänner dieses Jahres im Halbfinale der Australien Open gegen Jannik Sinner und nun stolperte der 24fache Grand-Slam-Sieger sensatione­ll in der dritten Runde beim Masters-1000er-Turnier in Indian Wells gegen Luca Nardi. Die Nummer 123 der Weltrangli­ste, die nur als „Lucky Loser“überhaupt ins Turnier einzogen war, bezwang den Serben in der Nacht auf Dienstag in 2:17 Stunden mit 6:4, 3:6, 6:3.

„Es ist ein Wunder. Ich bin ein 20 Jahre alter Typ, der irgendwo an Position 100 in der Weltrangli­ste steht und der jetzt Novak besiegt hat. Einfach verrückt“, jubelte der Mann aus Pesaro, der erst seinen fünften Sieg auf der Tour errang und jetzt im Achtelfina­le auf den US-Amerikaner Tommy Paul, die Nummer 17 der Welt, trifft. Vor dem Duell mit dem Serben hatte Nardi verraten, dass Djokovic sein großes Idol sei und er sogar ein Poster von ihm in seinem Zimmer hängen hatte. Der Abgebildet­e selbst war mit seinem Auftritt in Kalifornie­n naturgemäß überhaupt nicht glücklich: „Ich war von meinem Spiel überrascht. Das war sehr schlecht“, sagte Djokovic, der aber auch lobende Worte für seinen Bezwinger fand: „Er hatte nichts zu verlieren und deshalb hat er großartig gespielt.“

Das davor letzte Mal, dass Djokovic bei einem Grand Slam oder Masters-Event gegen einen ähnlich niedrig gelisteten Gegner verlor, war 2008. Damals unterlag er in Miami dem Südafrikan­er Kevin Anderson, der zum damaligen Zeitpunkt die Num

mer 122 der Welt war. Außerdem war es für ihn die erste Niederlage gegen einen Gegner außerhalb der Top 50 seit 2018. Vor sechs Jahren verlor Djokovic ebenfalls in Indian Wells gegen den Japaner Taro Daniel. Dieser lag damals auf Platz 108 in der Weltrangli­ste.

Für Djokovic beginnt jetzt die Vorbereitu­ng auf die Miami Open, die am Dienstag starten. Dort wird auch Sebastian Ofner zugegen sein. Der Steirer legte nach seinem Auftakt-Aus in Indian Wells aber noch einen Zwischenst­opp in Phoenix ein. Beim dort mit 225.000 Dollar dotierten Challenger ist der 27-Jährige an Position zwei gesetzt und hatte auch Losglück. Denn Österreich­s Nummer eins trifft zum Auftakt (heute oder am Donnerstag) auf einen Qualifikan­ten. Sollte Ofner die erste Runde gewinnen, trifft der Weltrangli­sten-38. abermals auf einen Qualifikan­ten. Als zweiter Österreich­er ist auch Jurij Rodionov im US-Bundesstaa­t Arizona dabei. Der Weltrangli­sten-96. traf in der Nacht auf heute erstmals auf den Kolumbiane­r Daniel Galan.

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IMAGO Novak Djokovic (rechts) gratuliert­e Luca Nardi zu seiner Leistung

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