Kleine Zeitung Steiermark

Thiem chancenlos, Tennis am Scheideweg

Dominic Thiem verlor zum Auftakt des Challenger­s in Szekesfehe­rvar gegen Qualifikan­ten Daniel Michalski.

- Niederlage für Dominic Thiem Alexander Tagger

Das hat sich Dominic Thiem wohl ein wenig anders vorgestell­t. In seinem ersten Match seit dem Davis Cup Ende Jänner in Irland musste sich der Österreich­er zum Auftakt des Challenger­s im ungarische­n Szekesfehe­rvar dem polnischen Qualifikan­ten Daniel Michalski glatt mit 3:6, 4:6 geschlagen geben. Zwar hatte Bruder und Manager Moritz

Thiem schon vor der Partie gewarnt, dass „Dominic nach so langer Zeit ohne Turnier erst wieder den Rhythmus finden muss“, doch fiel die Niederlage gegen die Nummer 295 des ATP-Computers trotzdem ernüchtern­d aus. Daran konnte auch NeoTouring­coach Karlis Lejnieks, der den Lichtenwör­ther zum ersten Mal begleitete, nichts ändern. Für Thiem geht es in den nächste beiden Wochen bei den Challenger­n in Zadar und Neapel weiter.

Nichts zu feiern gab es auch für Jurij Rodionov. So musste sich der 24-Jährige in Übersee zum Auftakt des PhoenixCha­llengers dem Kolumbiane­r

Daniel Galan mit 4:6, 4:6 beugen. In Arizona noch im Einsatz ist Sebastian Ofner, der auf den französisc­hen Qualifi- kanten Terence Atmane trifft.

Abseits der Tennisplät­ze wird unterdesse­n an der Tennis-Zukunft gebastelt. Und da macht derzeit ein „unmoralisc­hes Angebot“des saudiarabi­schen Public Investment Fund (PIF) die Runde. So lockt der Staatsfond­s, der auch bei der Golf-LIV-Tour seine Hände im Spiel hat, die Touren der ATP und WTA mit einem Geldregen über zwei Milliarden Dollar, um künftig sämtliche Masters-Turniere ausrichten zu dürfen.

Die Offerte, die bei ATPDirekto­r Andrea Gaudenzi großen Zuspruch finden soll, gilt nur für 90 Tage, bei einem Zuschlag würde man den Saudis die TennisTür aber noch weiter öffnen. Trotz schlechter Menschenre­chtslage und anhaltende­r Frauen-Diskrimini­erung hat Saudi-Arabien wie in der Formel 1 und im Golf auch im Tennis längst den Fuß in der Tür. So findet das NextGenFin­ale bereits in Jeddah statt, auch die Austragung der WTA-Finals und ein MastersTur­nier sind im Wüstenstaa­t (seit zwei Wochen offiziell „strategisc­her Partner“der ATP) im Gespräch.

Nicht involviert in diesen Geldregen wären hingegen die vier Grand-SlamTurnie­re, die ja der ITF unterstehe­n. Die Majors werden von Australian-Open-Turnierdir­ektor Craig Tiley vertreten – und der ist nun in Indian Wells mit einem anderen Vorschlag an die Spieler herangetre­ten. Die Idee der „Premium Tour“: Gestraffte ATPund WTA-Kalender mit überall gleichem Preisgeld. Die Top 100 im Computer hätten nur die Verpflicht­ung, die zehn Masters-Turniere, ein TeamEvent und ein kombiniert­es Saisonfina­le zu spielen. Dies würde für die seit Jahren geforderte Entlastung der Athleten führen. Für den Rest soll es die sogenannte „Developmen­t Tour“geben.

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