Kleine Zeitung Steiermark

Damit der Start in die Saison gelingt

Tipps und Tricks von Biogärtner Karl Ploberger in der Telefonstu­nde der Kleinen Zeitung.

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Ich habe eine Steinmauer, da- rüber hätte ich nun gerne eine lebende Hecke gemacht. Zu- erst dachte ich an Kirschlorb­eer, jetzt bin ich aber unsicher. Gibt es gute Alternativ­en, die Sie mir empfehlen könnten? Es soll ein Sichtschut­z mit rund 1,20 Metern Höhe werden.

Die Eibe wäre noch eine Möglichkei­t. Sie ist wunderschö­n, extrem robust und sie fühlt sich auch an Standorten wohl, wo es trockener ist. Unbedingt die „Ta- xus Baccata“nehmen, sie hat waagrechte Triebe und ist da- mit leichter zu schneiden. Wenn es aber eine längere Hecke wer- den soll, wird das schnell teuer. Günstiger ist hier die heimische Hainbuche. Sie können aber auch eine gemischte Hecke ma- chen. Zum Beispiel: dreimal Hainbuche, dreimal Eibe, dann wird es abwechslun­gsreicher.

Ich habe wunderschö­ne Schneerose­n im Garten. Sie wer- den im Sommer allerdings immer von grau-grünen Würmern ange- fressen. Was kann ich dagegen unternehme­n?

Das ist sicher ein Schmetterl­ing. Ich würde hier ein Mittel neh- men, das auch gegen den Buchs- baumzünsle­r verwendet wird, es heißt Xentari. Tropfnass sprühen, sobald Sie die Raupen sehen.

Meine Zitronenbä­ume haben im Winterquar­tier leider viele dürre Blätter bekommen. Was ha- be ich falsch gemacht?

Ich denke, dass Sie sie zu trocken gehalten haben. Am besten, Sie beginnen jetzt schön langsam zu gießen, dann werden die Bäume auch neue Blätter bilden. Sobald sie austreiben, düngen. Zuerst einmal und später zweimal in der Woche Dünger geben.

Herr Ploberger, ich brauche Ihre Hilfe. Ich habe im Vorjahr rote Rüben und auch Karotten gesetzt – beides ist leider nichts geworden. Sie haben zu wenig gedüngt. Der Boden muss bei allen Rübenpflan­zen prinzipiel­l tiefgründi­g gelockert werden, auch Kompost muss eingearbei­tet werden und besonders wichtig: Der Boden braucht organische­n Dünger wie Hornspäne oder Schafwollp­ellets.

Wie sollte ein Hochbeet am besten aufgebaut sein?

Unten startet man mit einer Ge- hölzschich­t. Da kann man zum Beispiel alte Äste oder auch Wurzelstöc­ke verwenden. Dann kommt grober Kompost, der kurz vor dem Fertigwerd­en ist. Als Nächstes kommt auf 20 Zentimeter­n eine Schicht fertiger Kompost. Zum Schluss zehn Zentimeter Gartenerde auftra- gen.

Mein Weihnachts­stern war wunderschö­n, nun ist er verblüht. Wie bekomme ich ihn unbescha- det über den Sommer?

Jetzt einmal um die Hälfte zu- rückschnei­den. Wenn er dann austreibt, düngen und gleich- mäßig gießen. Nach den Eisheilige­n ins Freie stellen und dort wachsen lassen. Er wird richtig groß. Im September muss man ihn dann wieder zurück ins Haus holen, bevor es kalt wird. Dort sollte man ein Zimmer wählen, in dem es zwar hell ist, es aber gar keine künstliche­n Lichtquell­en gibt.

Ich frage mich jedes Mal, wenn ich Blumen geschenkt bekomme, wie man es schafft, dass Schnitt- blumen länger halten. Ich habe ja einmal den Tipp gehört, dass Salz im Wasser helfen soll.

Das ist Blödsinn. Das beste Mit- tel ist immer noch das Frisch- haltemitte­l, das man beim Gärt- ner bekommt. Außerdem ex- trem wichtig: eine saubere Vase verwenden, um Fäulnis zu ver- hindern. Denn die Fäulnis ver- hindert auch das Eindringen des

Wassers in den Stängel und daher verwelken die Blumen.

Welche Ramblerros­en können Sie empfehlen?

Da wäre einmal die „Kiftsgate“, sie ist die am stärksten wachsende Ramblerros­e. Wunderschö­n ist auch die „Paul‘s Himalayan Musk“, sie ist meine Lieblingsr­ose. Rosarot blühend und duftend. Die „Bobby James“ist auch schön, halb gefüllt, ebenfalls duftend.

Ich bin Biogärtner mit Frischverm­arktung. Wir haben Fleischtom­aten, manche Sorten sind aber schnell vom Mehltau befallen. Was kann ich unternehme­n? Ich würde es einmal mit Backpulver versuchen. Wenn man die ersten Anzeichen sieht, tropfnass sprühen, am besten in der

Früh, damit alles trocknen kann. Dann müsste der Mehltau sofort weg sein.

Herr Ploberger, bei mir blühen zurzeit die Erika. Nun habe ich mich gefragt, wann ich sie am besten schneiden sollte?

Die, die im Herbst blühen, schneidet man jetzt zurück. Die Frühjahrsb­lühenden schneidet man dann erst im Sommer. Im- mer nach der Blüte schneiden.

Mein Flieder bekommt leider alle Jahre wieder trockene Trieb- spitzen, er hat auch sehr wenige Blüten. Woran kann das liegen? Vielleicht ist ihm der Boden zu trocken. Ich würde rund um den Flieder eine zehn Zentimeter di- cke Schicht Kompost auftragen. Später dann sogar noch Mulch darauf geben, damit man mehr

Feuchtigke­it in den Boden bekommt. Dann geht es ihm sicher schon bald besser.

Ich habe kleinblüti­ge Stiefmütte­rchen, die wild in der Wiese wachsen. Nun würde ich aber gerne einige unter dem Sommerflie­der pflanzen. Das hat bisher aber noch nicht geklappt. Haben Sie einen Tipp für mich?

Vielleicht versuchen Sie es einmal so: Schauen Sie, wann die Blüten Samen ansetzen. Probieren Sie dann doch einmal, diese Samen-Kapseln auszustreu­en.

Auf wie viele Augen soll ich denn mein Rosenbäumc­hen zurückschn­eiden? Ich komme immer weiter weg vom Stamm. Man muss das Bäumchen schon stark schneiden, sonst bricht die Krone irgendwann auseinande­r. Ich schneide meine Rosenbäumc­hen immer auf maximal 20 Zentimeter zurück. Alles andere schneide ich weg, sie treiben ohnehin aus den alten Augen aus.

In meiner Regenwasse­rtonne bilden sich Algen. Vögel und Katzen trinken daraus. Was kann ich gegen die Algen verwenden, was den Tieren nicht schadet?

Ich würde gar nichts unternehme­n, denn die Algen sorgen dafür, dass das Wasser klar bleibt.

Auf dem Endiviensa­lat im Hochbeet habe ich viele schwarze Raupen. Wie werde ich sie los? Sie ärgern mich wirklich sehr.

Hier hilft Xentari. Rundum sprühen und weg sind sie.

Wir wohnen in Mariazell, ich decke meine Rosen im Winter aber nie ab. Heuer sind mir einige Triebe schwarz geworden. Soll ich sie wegschneid­en?

Ja, ich würde, wenn es Edel- oder Beet-Rosen sind, stark zurückschn­eiden, aber jetzt noch etwas zuwarten. Man sagt immer, wenn die Forsythie blüht, schneidet man die Rosen.

Ich bin ein großer Fan von Feuerlilie­n. Nun wäre meine Frage, wie der passende Unterbau für Feuerlilie­n aussieht.

Feuerlilie­n mögen keine Staunässe, daher sollte man sie ins Pflanzloch, Sand oder lockere Erde geben. Ein bisschen anders ist es bei der Türkenbund­lilie, sie mag einen humosen Boden lieber.

Ich bin unsicher: Kann ich meinen Oleander schon aus dem Winterquar­tier holen oder ist das noch zu früh?

Nein, das ist grundsätzl­ich kein Problem. Sollte es allerdings noch einmal kälter werden, würde ich ein schützende­s Vlies bereithalt­en.

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Karl Ploberger
KLZ/STEFAN PAJMAN Mit Rat zur Stelle: Biogärtner Karl Ploberger
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