Kleine Zeitung Steiermark

Klimaschüt­zer gingen mit Busfahrern auf die Straße

Busfahrer klagen über lange Schichten und zu wenig Pausen. Nun bekamen sie Protestunt­erstützung von Fridays For Future.

- Von Günter Pilch KKZ/PAJMAN

napp 100 Protestier­ende versammelt­en sich gestern auf dem Grazer Karmeliter­platz, parallel gab es Aktionen in Wien und Linz. Anlass war einerseits das fünfjährig­e Jubiläum der weltweiten Klimastrei­ks von Fridays For Future – anderersei­ts aber ging es diesmal um mehr als um grundsätzl­iche klimapolit­ische Forderunge­n. Die Klimaschüt­zerinnen und Klimaschüt­zer standen erstmals gemeinsam mit Busfahrern auf der Straße, um deren Situation anzuprange­rn. „Die Mobilitäts­wende scheitert unter anderem an den miesen Arbeitsbed­ingungen im Busbereich“, begründet Teresa Tausch, Sprecherin der Plattform „Wir fahren gemeinsam“, die die Aktivisten mit der Gewerkscha­ft vida gebildet haben.

Im Hintergrun­d geht es um Nachverhan­dlungen zum Kollektivv­ertrag der bundesweit rund 15.000 privatange­stellten Busfahreri­nnen und Busfahrer.

KGefordert wurden bessere Arbeitsbed­ingungen für Busfahrer

Die Branche plagen Personalpr­obleme, die den Ausbau der ÖffiInfras­truktur erschweren. Mitverantw­ortlich dafür machen Klimaaktiv­isten und Gewerkscha­fter die wenig attraktive­n Arbeitsbed­ingungen. Zwar konnte bei den Tarifverha­ndlungen im Dezember ein Gehaltsplu­s von 8,7 Prozent herausgeho­lt werden, aber „das Geld ist nicht der einzige Faktor, es muss auch der Rahmen passen“, so Yvonne Heuber von vida.

Unter anderem klagen die Angestellt­en über 15-Stunden-Tage, zu wenige und teils unbezahlte Pausen und steigende Arbeitsbel­astung.

„Weil es an Pausenräum­en und Toiletten fehlt, sind Lenker oft gezwungen, ihre Notdurft im Freien zu verrichten“, klagt Thomas Stiller, Zentralbet­riebsrat bei Dr. Richard. Bei der Gewerkscha­ft berichtet man vom Fall einer Chauffeuri­n, die ihre Notdurft auf einem Acker verrichten musste und dabei auch noch gefilmt worden sei. „So etwas ist unzumutbar“, kritisiert Heuber.

Die letzte Verhandlun­gsrunde mit den Arbeitgebe­rn war Anfang des Monats ohne Ergebnis geblieben. Am Montag tagt dazu die Betriebsrä­tekonferen­z.

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