Der nächste Schub kommt in Gries
Stadtbaudirektor Werle betont, dass Wachstum „durch Nachverdichtung“passiert.
Warum Lend die neue Nummer eins ist, kann Stadtbaudirektor Bertram Werle anhand der Bauprojekte gut nachvollziehen. Für die Kleine Zeitung hat er alle Projekte, die aufgrund ihrer Größe durch den Gestaltungsbeirat müssen, auswerten lassen.
Das Ergebnis: Von 2019 bis 2023 bekamen in Lend Bauprojekte mit einer Bruttogeschoßfläche von 135.000 Quadratmeter grünes Licht. Das ist allerdings nur Platz drei im Bezirksranking: 190.000 Quadratmeter waren es in Eggenberg, 167.000 in Gries. Viele dieser Projekte sind aber erst im Entstehen und wirken sich damit noch nicht auf die aktuelle Bevölkerungsstatistik aus, die dafür gesorgt hat, dass Lend jetzt der einwohnerstärkste Bezirk ist.
Den nächsten großen Bevölkerungsschub erwartet Werle in Gries und Eggenberg. Denn dort wurden in den Jahren 2022/23 Projekte mit 100.000 (Gries) beziehungsweise 95.000 Quadratmetern abgesegnet, die jetzt nach und nach umgesetzt werden. „Das ist wirklich gewaltig“, so Werle. Im Vergleich dazu: „Für Jakomini hatten wir in diesem Zeitraum gar kein Projekt im Gestaltungsbeirat.“
Insgesamt wurden seit 2012, als der Beirat eingeführt wurde,
Bauten mit zwei Millionen Quadratmeter Bruttogeschoßfläche positiv beurteilt, die Hälfte davon in den Bezirken Eggenberg (400.000 Quadratmeter), Gries (370.000) und Lend (250.000). Auch Straßgang und Jakomini (je 170.000) waren in dem Zeitraum stark vertreten. Reininghaus und Smart City spielen bei diesen Zahlen eine große Rolle.
„Diese Entwicklung ist im Wesentlichen ohne Ausdehnung des Siedlungsraumes erfolgt“, betont Werle, „sondern in erster Linie durch Nachverdichtung in der Stadt. Und teils wurden vollständig versiegelte Industrie
brachen ersetzt durch Bauprojekte mit hohem Grünraumanteil, wie bei der Smart City.“
Die Einwohnerdynamik seit 2006 zeigt, dass in diesen 18 Jahren vor allem der Süden zugelegt hat: Straßgang mit einem Plus von 59,8 Prozent, gefolgt von Puntigam mit plus 59,1 Prozent.
Gerald Winter-Pölsler