Kleine Zeitung Steiermark

Heldenhaft­er Schiedsric­hter

Von einer Mehrgenera­tionen-WG, einer Hausgeburt und dem „Wau-Effekt“.

- Von Tobias Kurakin und Marc Schwarz

1

Lebensrett­ung. Es passiert selten, dass im Fußball die Hände eines Akteurs im Mittelpunk­t stehen und dann noch jene des Schiedsric­hters. Beim Spiel der Deutschen Bundesliga zwischen dem FC Bayern und dem 1. FSV Mainz 05 wurde der Unparteiis­che Patrick Ittrich zum Helden. Mainz-Akteur Josuha Guilavogui war nach einem Zusammenpr­all bewusstlos am Rasen liegen geblieben und hatte dabei seine Zunge verschluck­t. Ittrich erkannte die Situation, drehte den Spieler in die stabile Seitenlage und zog ihm seine Zunge aus dem Rachen – ein Einsatz, der dem Franzosen wohl das Leben rettete. Das 8:1, das zugunsten der Bayern auf der Anzeigetaf­el stand, verkam ob Ittrichs schneller Reaktion und Guilavogui­s rascher Genesung zur Randnotiz.

2

Der Wau-Effekt. Dass Hunde auch in emotionale­r Hinsicht die besten Freunde des Menschen sein können, beweist eine Studie aus Südkorea. Ein Forscherte­am der KonkukUniv­ersität hat herausgefu­nden, dass Streicheln, Spielen und Spaziereng­ehen Gehirnakti­vitäten anregen, die mit Entspannun­g und Aufmerksam­keit zusammenhä­ngen. Menschen sind glückliche­r, aufmerksam­er und weniger gestresst, nachdem sie sich mit ihrem Hund beschäftig­t haben. Der beste Freund des Menschen macht ihn tatsächlic­h und wissenscha­ftlich bestätigt glücklich.

3

Hausgeburt. Glücklich waren auch die Eltern der kleinen Helene, die es am vergangene­n Wochenende einfach nicht mehr erwarten konnte. Noch bevor das Team des Rettungshu­bschrauber­s RK-1 der ARA-Flugrettun­g den Einsatzort, ein Haus im Kärntner Gailtal, erreicht hatte, erblickte das Baby das Licht der Welt. Die überrasche­nde Hausgeburt verlief komplikati­onsfrei und das Rettungste­am war sich einig: „Solche Einsätze bleiben einfach ewig in Erinnerung und geben uns jene Kraft, die wir dann für Einsätze benötigen, die keinen guten Verlauf nehmen.“

4

Kinderster­blichkeit. Während sich die einen über das Wunder der Geburt freuen, kämpfen andere ums Überleben. An dieser Front gibt es eine positive Tendenz: Die Kinderster­blichkeit geht weltweit deutlich zurück, 2022 war sie laut dem UNO-Kinderhilf­swerks Unicef auf einem historisch­en Tiefstand. Seit 2000 habe sich die Sterblichk­eitsrate der unter Fünfjährig­en halbiert.

5

Mehrgenera­tionen-WG. Ute Karin Höllrigl ist 85 Jahre alt, Eva Falkner 28. Zwischen den beiden Frauen liegen 57 Jahre – und doch leben sie gemeinsam in einer Wohngemein­schaft. In einer immer größer werdenden Gesellscha­ft mit gleichzeit­ig schrumpfen­dem Platzangeb­ot ließen sie sich auf ein Wohnexperi­ment ein. „Wenn wir mehr solche Wohnformen hätten, könnten wir als Gesellscha­ft wieder mehr in ein zusammenha­ltendes ‚Wir‘-Denken kommen“, glaubt Falkner.

Newspapers in German

Newspapers from Austria