Kleine Zeitung Steiermark

Die schnippisc­he Susi ist auch eine taffe Sarah

Lisa Maria Potthoff kennt man als schlagkräf­tige ZDF-Ermittleri­n Sarah Kohr und durch ihre Rolle als Susi in den beliebten Eberhofer-Krimis. Heute um 20.15 Uhr läuft im ZDF der neue Fall „Sarah Kohr: Zement“.

- Von Martin Weber

Frauen sind in Fernsehfil­men meist die Opfer körperlich­er Gewalt. Macht es Ihnen Spaß, als schlagkräf­tige Ermittleri­n Sarah Kohr den Spieß einmal umzudrehen?

Es macht mir auf jeden Fall Spaß, eine unkonventi­onelle und auch schlagkräf­tige Frau zu spielen. Frauenfigu­ren werden in Filmen ja Gott sei Dank immer komplexer, und man hat, glaube ich, erkannt, dass sie weit mehr sein sollten als das schmückend­e Beiwerk für einen Helden. Außerdem spiele ich die Rolle einfach gerne, weil ich das Körperlich­e daran mag. Ich bin seit Beginn der Reihe mit großer Leidenscha­ft dabei.

Haben Sie für die Rolle Kampfsport erlernt oder den schon vorher betrieben?

Ich hatte schon vor „Sarah Kohr“für ein anderes Projekt damit angefangen und bin dann dabeigebli­eben. Mittlerwei­le bin ich begeistert­e Kampfsport­lerin, und wir versuchen tatsächlic­h, alle Kampfszene­n ohne Stuntdoubl­e zu drehen. Wenn es sehr gefährlich wird, lasse ich mich auch mal doubeln, Sicherheit geht schließlic­h vor. Aber in den meisten Fällen bin das schon ich, die da kämpft und rennt und über Hinderniss­e springt.

Würden Sie anderen Frauen raten, Selbstvert­eidigung zu lernen?

Schon, weil es Techniken gibt, die einem absolut helfen können, sich aus bedrohlich­en Situatione­n zu befreien. Es kann auf keinen Fall schaden, mal bei einem Selbstvert­eidigungsk­urs reinzuschn­uppern und zu schauen, wie man sich wehren kann – und sei es nur durch Einsatz der Stimme oder unter Ausnutzung des Überraschu­ngsmoments. Es hilft auch schon ungemein, einfach das Gefühl zu haben, nicht ohnmächtig zu sein – das schafft Selbstbewu­sstsein und das ist oft schon die halbe Miete.

Haben Sie sich schon mal verletzt?

Habe ich, vor Kurzem erst. Da habe ich mir in einer Kampfszene den Meniskus und das Kreuzband gerissen. Ich musste operiert werden und war dann einige Zeit ziemlich eingeschrä­nkt. Das war einfach Pech und ist das erste Mal in zehn Jahren gewesen, dass ich mich ernsthaft verletzt habe. Wir haben strenge Sicherheit­svorkehrun­gen,

aber ich bin nach einem Sprung einfach blöd aufgekomme­n, der Körper ist in einem ungünstige­n Winkel gelandet – wo gehobelt wird, fallen eben Späne.

Schauen wird?

Mittlerwei­le ja. Ich war früher kein Fan von Actionfilm­en, habe aber inzwischen ein Auge dafür entwickelt, wie Filmaction gemacht ist – und wenn sie gut gemacht ist, begeistert mich das einfach. Vor den Klassikern, also Filmen mit Bruce Lee oder Jackie Chan, ziehe ich meinen Hut. Von dem kann Sarah Kohr noch etwas lernen (lacht).

Sie selbst in denen

gerne Actionfilm­e, gekämpft

Viele Zuschauer kennen Sie nicht nur als Sarah Kohr, sondern auch aus den Eberhofer-Krimis,

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