Erster Streifzug durch das Jubiläumsjahr
Mit einer Sonderausstellung startet heute die Museumssaison im Stift Admont, das heuer sein 950-jähriges Bestehen feiert.
Es sind unter anderem Bildungsminister Martin Polaschek, Landeshauptmann Christopher Drexler sowie Vertreter aus dem Kunst- und Kulturbereich aus ganz Österreich, die sich für heute Mittag in Admont angesagt haben. Grund ist der Festakt, mit dem der offizielle Startschuss in die neue Museumssaison im Stift Admont fällt.
Insgesamt werden rund 230 geladene Gäste der heiligen Messe und im Anschluss der feierlichen Eröffnung des Museums beiwohnen, das heuer anlässlich des 950-jährigen Bestehens des Stiftes mit der Sonderausstellung „Admont 1074 – Ein Streifzug durch die Stiftsgeschichte“
aufwartet, und damit wieder Anziehungspunkt für Zehntausende Menschen sein wird.
„Wir haben in den vergangenen Jahren zwischen 60.000 und 70.000 Besucher begrüßen dürfen und hoffen, dass wir heuer wieder die 80.000er-Marke knacken werden“, sagt Franz Pichler, Wirtschaftsdirektor des Stiftes. Eröffnet wurde das Großmuseum vor 21 Jahren mit dem Ziel, „Wertschöpfung zu bringen – aber nicht nur Eintrittsgelder, es sollte auch die ganze Region partizipieren“, spricht Pichler unter anderem Nächtigungen an.
Doch nicht nur touristisch und kulturell hat die Einrichtung mit Museum und der größten Stiftsbibliothek der
Welt Bedeutung für die Umgebung. So ist das Stift mit den mehr als zehn Unternehmen, die unter seinem Dach firmieren, größter Arbeitgeber in der Region und bietet Beschäftigung für rund 450 Menschen. Ihren Beginn genommen hat die wirtschaftliche Entwicklung des Stiftes „in der Land- und Forstwirtschaft“, erläutert Pichler. Wurde davor noch viel mehr Fläche bewirtschaftet, wie er sagt, „ist die Bilanz seit den Zwischenkriegsjahren mit rund 25.500 Hektar stabil“.
Auch in der Holzindustrie ist das Stift tätig und mit der Envesta – kurz für Energieversorgung
Stift Admont – sorgt es seit nunmehr 120 Jahren für die Stromversorgung in der Region. Dazu kommt der Besitz von Immobilien „in ganz Österreich – von Wien bis Innsbruck“, sagt der Wirtschaftsdirektor. Und das Stift nennt mit Dveri Pax ein Weingut in Slowenien sein Eigen, das mit 900 Jahren auf eine fast so lange Tradition zurückblickt wie das älteste Stift der Steiermark selbst.
„Es war einst der Auftrag, nicht nur seelsorgerisch tätig zu sein, sondern auch Regionalentwicklung zu betreiben“, erklärt Pichler. Apropos Seelsorge: 26 Pfar
ren sind der Abtei inkorporiert. Darüber hinaus unterstützt das
Kloster das CaritasPflegewohnhaus in Frauenberg an der Enns und beherbergt ein Gymnasium, das heuer ebenfalls einen runden Geburtstag feiert – es wird 380 Jahre alt.
Dieses Jubiläum wird am 14. November zelebriert. Die Veranstaltung reiht sich ein in einen ganzen Festreigen, der anlässlich der 950 Jahre des Stiftsbestehens zu Jahresbeginn seinen Anfang genommen hat. Ein Höhepunkt wartet am kommenden Donnerstag, an dem der Tag der Stiftspfarren begangen wird. „Ars Antiqua Austria präsentiert um 18 Uhr in der Stiftskirche
das einzige katholische Passions-Oratorium“, berichtet Mario Brandmüller, PR-Beauftragter des Stifts.
Mitte Juni wartet dann eine wissenschaftliche Tagung mit dem Titel „Erzbischof Gebhard von Salzburg, Gründer von Salzburg“. Brandmüller verweist ebenso auf die Klostermarkttage im August, das Kirchweihfest Ende September und den Festgottesdienst zum 60. Geburtstag von Abt Gerhard Hafner am 19. Oktober. „Ein besonderer Höhepunkt ist natürlich die Messe am Christtag, die ORF und ZDF live übertragen werden“, so der PR-Chef des Stifts.