Kleine Zeitung Steiermark

Sicherheit­shalber mit Zahnschutz beim Match

Randale bei Cup-Derby: Ein Beschuldig­ter will Taten nicht begangen haben, der zweite abwesend gewesen sein.

- Von Fall zu Fall Von Christian Penz christian.penz@kleinezeit­ung.at

Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille: „Sie müssen keine weiteren Maßnahmen ergreifen!“– Dermaßen vornehm will der Erstangekl­agte sich an die Polizisten gewandt haben. Der betroffene Beamte hat es anders in Erinnerung: „‚Schleicht’s eich!‘ – so hat er uns angeschrie­n.“

Zwei Seiten hatte auch das Grazer Cup-Derby am 2. Novem- ber: In einer spektakulä­ren Partie ging Sturm mit 3:2 vom Platz. Die Kehrseite waren wüste Schlägerei­en vor, während und nach dem Match.

Diese hatten am Montag am Straflande­sgericht Nachwehen für zwei GAK-Anhänger. Am Nachhausew­eg sollen sie Fans der „Schwoazen“vermöbelt und die Polizei attackiert haben. Angeklagte­r Nr. 1 (der nun doch das „Schleicht’s eich!“zugibt) gibt zu, „bedauerlic­herweise in einen Raufhandel verwickelt gewesen“zu sein. Körperverl­et- zung und Widerstand gegen die Staatsgewa­lt aber habe er nicht begangen. „Ich versteh’s nicht, warum das nach einem Fußballspi­el passieren muss“, schüttelt Richter Raimund Frei ob der ständigen Gewalteska­la- tionen den Kopf. „Wieso haben Sie einen Zahnschutz mit?“, wundert er sich über die Ausrüstung des GAK-Fans. „Zum persönlich­en Schutz“, antwortet dieser. Wie der Raufhandel ablief, lässt sich schwer ergründen. Er sagt nur: „Ich wollte keinen Stress.“Genau den soll er aber gemacht haben, weil er nach der Schlägerei flüchten wollte, von den Polizisten aber festgenomm­en werden konnte. „Er ist zähneflets­chend und mit geballten Fäusten auf mich zugekommen“, sagt ein Beamter.

Angeklagte­r Nummer zwei sieht sich komplett im falschen Film: „Ich war gar nicht dort, sehen Sie doch meine Handydaten an“, bittet er. Deshalb und zwecks weiterer Zeugen wird vertagt.

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