Nach schwerem Bimunfall: Grazerin sucht Helferin
Ein Schwindelanfall, Sturz, Erwachen im Spital. Priska Pschaid erinnert sich an wenig, nur diese eine Stimme: „Ich bleib bei Ihnen!“
Ein Aufprall gegen die Straßenbahn, Bewusstlosigkeit. Der Schal ist später blutverschmiert. In der Innenstadt bildet sich ein Öffi-Stau, Notarzt und Rettung müssen ausrücken. Davon kriegt Priska Pschaid schon nichts mehr mit, die ohnmächtig und schwer verletzt am Boden liegt.
„Ich weiß nur noch, mir wurde sehr schwindlig … da kam die Straßenbahn … ich muss ausgeschaut haben wie irgendwas … und ich habe eine Stimme gehört“, erzählt die 58-Jährige. Diese sagt: „Ich bleib bei Ihnen!“Das hört die verunfallte Frau noch, obwohl sie bereits weggetreten ist. „Irgendwann später bin ich im Spital aufgewacht, ich habe gehört, wie sich die Ärzte unterhielten.“
Seit dem Unfall, den die Frau schildert, ist mehr als ein Monat vergangen. Am 7. Februar zu Mittag wurde ihr beim Queren der Schienen am Hauptplatz so schwindlig, dass sie gegen eine einfahrende Straßenbahn stürzte. Pschaids Narbe an der Stirn ist inzwischen verheilt, ihr geht es gesundheitlich besser, im Krankenhaus fühlte sie sich gut aufgehoben. Aber sie möchte nicht nur dem Spital danken, sondern vor allem jener Person, die ihr am Unfallort gut zugeredet hat: „Ich glaube, das war eine Frauenstimme. Das ist nicht selbstverständlich, dass jemand da bleibt und das macht.“
Pschaid will nun die Person über die Zeitung suchen (Infos bitte an graz@kleinezeitung.at). „Ich möchte der Dame Blumen überreichen oder so, einfach als Dankeschön für die Zivilcourage. Dass jemand hin- und nicht wegschaut, ist so wichtig!“Den Straßenbahnfahrer von dem Unfall konnte Pschaid auch schon ausfindig machen, sie hat bei der Holding um ein Treffen mit ihm angefragt. „Weil es ist ja auch blöd für ihn gewesen, der Fahrer kann ja nichts dafür.“Verena Schaupp