Kulinarischer Ritterschlag
Hans Wöls, Chef des Zweihaubenrestaurants Hubinger in Thörl, hat sich mit seiner Blutwurst in Frankreich gegen 500 Einreichungen durchgesetzt.
Sie sind eine „eingeschwore- ne Partie“, da ist sich Hau- benkoch Hans Wöls sicher. Seit 20 Jahren kommen näm- lich die Freunde der Blutwurst in seinem Gasthof Hubinger in Thörl-Etmißl zusammen, um Blutwurst zu machen und zu essen. „Einmal im Jahr neh- men wir uns Zeit und zelebrie- ren das“, erklärt Wöls. Heuer haben die Freunde den renom- mierten Koch auf eine ganz besondere Idee gebracht.
„Wir wissen schon länger, dass es in Frankreich eine Gruppierung gibt, die sich der Blutwurst verschrieben hat“, sagt er. Die „Confrérie des Chevaliers du Goûte Boudin“, die „Bruderschaft der Ritter der Blutwurst“, veranstaltet jährlich am dritten Wochenende im März ein großes Festival der Blutwurst samt internationalem Blutwurstwettbewerb. „Und heuer habe ich mir dann gedacht, da mache ich Nägel mit Köpfen und wir haben einfach mitgemacht“, erzählt Wöls.
Der nordfranzösischen Bruderschaft geht es darum, die französische Küche und Kochkunst hochzuhalten und den Ruf und die Qualität der Wurst zu verteidigen. Gesagt, getan. In Etmißl wurde eine Blut- wurst gemacht. Aber nicht ir- gendeine. „Es gab vier unter- schiedliche Kategorien beim Wettbewerb. Ich habe eine ,Blutwurst nach französischer Art gegrillt oder gebraten‘ eingereicht – in meinem Fall ge- braten“, so Wöls. Die gebratene Blutwurst nach Art des Hau- ses ist ein Steckenpferd von Wöls und wurde von ihm nach seinem jahrelang erprobten Rezept gemacht. Die Wurst ist dann per Luftpost nach Mortagne-au-Perche gegangen, wo rund 500 Konkurrenten warteten. Darunter ein zweiter Österreicher, nämlich die Fleischerei Aigner aus Aflenz.
Den Vorentscheid hat die Blutwurst mit Leichtigkeit genommen, den finalen Bewerb auch. „Wir waren auch live dabei und haben sogar den dritten Platz belegt“, erzählt Wöls.