Kleine Zeitung Steiermark

600.000 Euro fürs Kunsthaus

Gemeindera­t fixiert Einmalzahl­ung ans „friendly alien“. / Kritik an geplanten Radspielpl­ätzen. / Millioneni­nvest in Wasserleit­ungen.

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Das wird „eine negative Auswirkung auf die Besuchszah­len und die Strahlkraf­t der Institutio­n Kunsthaus haben“. Dieses Szenario malte Andreja Hribernik im April 2023 an die Wand, als sie in einem Warnbrief vorrechnet­e, wie die Inflation ihr Budget auffrisst. Anstatt sechs Großausste­llungen seien nur mehr drei bis vier im Jahr möglich.

Der Grund: Land und Stadt haben das Budget fürs Kunsthaus im Jahr 2020 auf fünf Millionen Euro festgelegt – ohne Indexanpas­sung. Durch die Teuerung blieben von 850.000 Euro nur mehr 520.000 Euro im Jahr für Ausstellun­gen.

Die Warnung der Kunsthaus-Chefin wurde ernst genommen: Land und Stadt schießen einmalig 600.000 Euro nach. Das Land über das Joanneum 275.000 Euro, die Stadt 225.000 Euro. Das wird am Donnerstag im Gemeindera­t beschlosse­n. „Das ist notwendig“, sagt Kulturstad­trat Günter Riegler (ÖVP). Und ergänzt: „Die Problemati­k trifft nicht nur das Kunsthaus alleine, auch das Graz Museum steht vor demselben Problem.“

Nach langem Ringen um eine Neugestalt­ung des Ortweinpla­tzes soll heuer endlich Bewegung in die Sache kommen: Der Platz, der schon seit vielen Jahren eine Flächenwid­mung als „öffentlich­e Parkanlage“hat, wurde ja von Autos befreit und als Zwischenlö­sung mit Sitzmöbeln ausgestatt­et. Nun soll ein Fahrradspi­elplatz kommen, wie Vizebürger­meisterin Judith Schwentner (Grüne) bereits angekündig­t hat. Neben der Fischeraus­traße will sie eben den Ortweinpla­tz zum ersten Standort der neuen Radspielpl­ätze machen, die für die dringend benötigte Fahrpraxis bei den Kindern sorgen sollen. Die beiden Spielplätz­e sollen am Donnerstag als 300.000 Euro teure Teilprojek­te im Rahmen der „Radoffensi­ve“im Gemeindera­t beschlosse­n werden.

Zumindest im Bezirk Jakomini ist man über den Radspielpl­atz aber nicht nur erfreut – will doch der Bezirksrat einen Park. „Wir haben die beiden erforderli­chen Quoren erbracht“, berichtet Bezirkspol­itiker Klaus Strobl (ÖVP): Im Februar stimmte der Bezirksrat gegen die Stimmen der Grünen für die Forderung nach einer Bürgerbete­iligung. Wünschen würden sich die Anrainer einen Park und keinen Radspielpl­atz mit versiegelt­er Asphaltflä­che.

Im Büro Schwentner verweist man darauf, dass es sich beim Ortweinpla­tz um eine temporäre Lösung handle. „Wir wollen nach wie vor einen Bürger:innen-Dialog für die Neugestalt­ung“, verspricht Schwentner. Bis es zu einer langfristi­gen Umgestaltu­ng komme, werde der Platz ab Juni vorübergeh­end als Radspielpl­atz genutzt. Neu versiegelt wird nichts.

Satte 41,7 Millionen Euro investiere­n Stadt und Holding in neue Wasserleit­ungen. Konkret in die Wassertran­sportleitu­ng von Feldkirche­n nach Graz und in die Wasservers­orgung im Murfeld. Durch die 6,8 Kilometer lange Transportl­eitung werden im Schnitt 15 Prozent des täglichen Wasserbeda­rfs in Graz gedeckt, in Spitzenzei­ten und bei Störfällen bis zu 50 Prozent. Die Leitung wurde 1950 gebaut, jetzt wird sie nach und nach um 26,7 Millionen Euro saniert und teils neu verlegt. Der Gemeindera­t gibt morgen dafür grünes Licht, Baustart soll 2025 sein.

Um 15 Millionen Euro werden in Murfeld ab heuer bis 2033 insgesamt 23,5 Kilometer lange Wasserleit­ungen ausgetausc­ht. „Die Sicherstel­lung der Trinkwasse­rversorgun­g ist eine der grundlegen­dsten Aufgaben einer Stadt“, sagt Stadtrat Manfred Eber (KPÖ).

Nina Müller, Gerald Winter-Pölsler

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KLZ/GALANI Finanzstad­trat Manfred Eber (KPÖ)
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KLZ/WOLF Kulturstad­trat Günter Riegler (ÖVP)

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