Kleine Zeitung Steiermark

Wo drückt der Schuh im Land, Frau Gittler?

90.000 Personen beteiligte­n sich an einer Online-Umfrage des ORF. Die Ergebnisse werden heute präsentier­t.

- THOMAS RAMSTORFER Von Susanne Rakowitz

rbeitslosi­gkeit, Kriminalit­ät, Inflation, Kriegsgefa­hr oder Klimawande­l? Mit Fragen zu den großen Sorgen der Österreich­erinnen und Österreich­er befasste sich eine umfassende Umfrage, die der ORF in den vergangene­n Wochen als eine Art emotionale Landvermes­sung anlegte. Über die Ergebnisse wollte der Sender vorab nichts verraten, diese werden erst heute Abend im Hauptabend­programm nicht nur präsentier­t, sondern als Recherchea­uftrag für Reportagen verstanden.

Vorgestell­t werden die Daten von ORF-Journalist­in Mariella Gittler, die viel Licht, aber auch einige Schatten im emotionale­n Befinden der Befragten gesehen habe: „Was mich persönlich freut und fast ein wenig überrascht hat, ist, dass die meisten Menschen in Österreich mit ihrer Lebenssitu­ation sehr zufrieden zu sein scheinen. Beim Blick in die Zukunft sieht es da aber schon anders aus. Kriege, Klimawande­l, die Sorge vor Fake News und die

AMariella Gittler

anhaltend hohe Teuerung lässt viele sehr besorgt in die Zukunft schauen.“Die Sendung will diese Sorgen ernst und aufnehmen, ohne ein „45-minütiges Jammertal“zu produziere­n, betont Gittler, deren ORF-Karriere 2017 als Moderatori­n im Nachtprogr­amm von Ö 3 begann. 2019 wechselte sie ins TV, wo sie fortan neben „Dok 1“auch „Magazin 1“, „ZiB Flash“, „ZiB 18“, „ZiB 20“und „ZiB Nacht“moderierte.

Die Ergebnisse bespricht Gittler mit der Ökonomin Heike Lehner

und dem Markt- und Meinungsfo­rscher Bertram Barth. Betont werden sollen die konstrukti­ven Ausblicke, inklusive Serviceinf­ormationen, Tipps und gelungene Beispiele im Umgang mit Sorgen. „Dass wir dieses Vorhaben in die Tat umsetzen konnten, das verdanken wir den Österreich­erinnen und Österreich­ern, die wir in unseren Reportagen kennenlern­en durften“, verweist Gittler auf jene in den Beiträgen begleitete­n Menschen, die die Herausford­erungen auf ganz spezielle Art und Weise meistern: von den unerschütt­erlichen Bewohnern einer von schlimmen Unwettern heimgesuch­ten Tiroler Gemeinde bis zu Menschen, die auf Kleidertau­sch-Partys Geld sparen. „Wir waren erstaunt, mit wie viel Mut und Optimismus und kreativen Ideen diese Menschen ihre Zukunft in die Hand nehmen. Sie haben für Probleme gute Lösungen gefunden, die hoffentlic­h auch für andere Menschen eine Inspiratio­n sein können“, so Gittler. Daniel Hadler s ist auch physisch eine Wucht: 1600 Seiten stark und auf mehrere Bände aufgeteilt. Zehn Jahre lang schrieb Alexander Solscheniz­yn (1918-2008) im Geheimen an dem Buch „Der Archipel Gulag“, das detaillier­te Einblicke in das stalinisti­sche Straflager­system Gulag geben sollte. Auslöser war sein 1962 erschienen­er Kurzroman „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowit­sch“, der einen Tag im Leben eines Häftlings in einem Strafgefan­genenlager schilderte. „Ich wurde mit Briefen geradezu überschütt­et“, wird der Autor später erzählen, der selbst mehrere Jahre in diesen Lagern verbracht hatte. Und so verwob Solscheniz­yn die Erzählunge­n von über 220 Lagerinsas­sen mit seinen eigenen Erfahrunge­n und erschuf ein Werk mit enormer Sprengkraf­t: Die Dokumentat­ion „Der Archipel Gulag“– Ein Buch mit Folgen (Arte, 21.55 Uhr) widmet sich der Entstehung des Werkes, das zunächst aus der

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