Kainz will „nicht nur dabei sein“
Nach Gesamtsieg im Europacup darf Carmen Kainz im Weltcup angreifen.
Konstanz macht sich eben doch bezahlt. Die Frohnleitnerin Carmen Kainz hat sich im Snowboard-Europacup den Gesamtsieg geholt und sich so einen fixen Startplatz für den Weltcup für die nächste Saison gesichert. Ausschlaggebend war da gar nicht so sehr die hohe Anzahl an Fahrten aufs Podest oder gar zu Siegen. „Ich habe konstant gute Leistungen abgeliefert, bin praktisch immer ins Finale gefahren“, erklärt die 22-Jährige. Einmal gewann sie dabei (im Jänner in Folgaria/ITA), dreimal fuhr sie im Europacup auf Platz drei, jeweils im Parallelslalom. Was noch fehlt, ist freilich die Routine. „Das ist der größte Unterschied zu den Kolleginnen im A-Kader“, sagt sie. Rein vom „Grundspeed“her muss sich Kainz nicht verstecken.: „Ich weiß, dass ich sehr schnell bin.“
Jetzt gönnt sich die Steirerin zwei Wochen Pause, bevor es darum geht, Kondition für die nächste Saison zu schinden. Unter anderem mit Radausfahrten auf den Rechberg. Kainz ist nämlich nicht nur auf einem Brett, sondern auch auf zwei Rädern sehr geschickt. Bis zum 15. Lebensjahr war sie auf dem Mountainbike im Cross-Country ebenso als Leistungssportlerin
aktiv. „Dann musste ich mich für eine Sportart entscheiden. Snowboard war die richtige Entscheidung.“
Die Vorfreude auf die erste volle Saison im Weltcup ist jedenfalls groß: „Jetzt kann ich mir aber sicher sein, dass die Piste immer top hergerichtet ist“. An vier Weltcupstationen durfte Kainz bereits heuer „reinschnuppern“– wobei: In Pamporovo (BUL) wurde aus dem „Schnuppern“sensationell der erste Finaleinzug und schließlich Rang 14 samt ersten Weltcuppunkten. „Ich möchte mir vor meiner ersten Saison im Weltcup trotzdem keinen Druck aufbauen“, sagt Kainz. Im Training würde sie ohnehin merken, wie gut sie dabei sei. „Ich trainiere jetzt mit den besten Snowboarderinnen der Welt. Wenn ich da im Training dabei bin, wird es auch im Rennen passen“, sagt Kainz, die sich bei Polizei und Bundesheer beworben hat und hofft, neben dem Sport dort eine Ausbildung absolvieren zu dürfen. Und auch, wenn sich Kainz vor ihrer ersten Saison im Weltcup keinen Druck machen will: „Es wäre gelogen, wenn irgendjemand sagt, er fährt nur mit, um dabei zu sein.“