Wer profitiert vom Wohnbaupaket?
Am Mittwoch hat der Nationalrat den größten Teil des Wohnbaupakets beschlossen. 6dem Was steckt hinter „Wohnschirm“?
1 Wie will die Regierung die Baukonjunktur ankurbeln?
Mit viel Geld. Mit dem Paket wird den Ländern ermöglicht, zusätzliche Darlehen in der Höhe von 500 Millionen Euro für Zwecke der Wohnbauförderung aufzunehmen. Der Bund sorgt durch Zuschüsse dafür, dass die effektive Zinsbelastung der Länder bis zum Jahr 2028 auf 1,5 Prozent pro Jahr begrenzt wird. Mit diesem Geld können die Länder Wohnbauförderungsdarlehen in Höhe von maximal 200.000 Euro sowie einer Förderlaufzeit von zumindest 25 Jahren mit einem maximalen Zinssatz von 1,5 Prozent vergeben.
2 zusätzlichen Wie verteilen sich die Finanzmittel?
Insgesamt beträgt das Volumen 2,2 Milliarden Euro, davon erhält der gemeinnützi- ge Wohnbau eine Milliarde Euro. Wien bekommt mit 225,8 Millionen Euro ein Viertel der Milliarde, Niederösterreich mit 191,1 Millionen ein Fünftel. Dahinter folgen Oberösterreich mit 168,8 und die Steiermark mit 134,1 Millionen, Kärnten erhält 61,9 Millionen. Damit sollen insgesamt 10.000 Eigentumswohnungen und 10.000 Mietwohnungen geschaffen sowie rund 5000 Wohnungen saniert werden.
3 temporären Wer profitiert vom Wegfall öffentlicher Gebühren?
Dieser Teil des Pakets zielt auf Anreize, um Eigentum zu schaffen. So fallen zeitlich begrenzt die Grundbucheintragungsgebühr bis zu einer
Grenze von zwei Millionen Euro und etwaige Pfandrechtseintragungsgebühren in der gleichen Höhe weg. Voraussetzung dafür ist, dass die neu gebaute oder angeschaffte Wohnimmobilie selbst genutzt wird und der Befriedi- gung eines dringenden Wohn- bedürfnisses dient. Gelten wird die Gebührenbefreiung nur für nach dem 31. März
2024 abgeschlossene Rechtsgeschäfte. Zudem soll sie bloß zwischen Juli 2024 und Juli 2026 beantragbar sein. Nicht davon erfasst sind vererbte oder geschenkte Immobilien.
4 Anreize Welche steuerlichen für Investitionen gibt es?
Mit einer Änderung des Einkommenssteuergesetzes werden – auf zwei Jahre befristet – ökologische Neubauten und Sanierungen sowie der Umstieg auf umweltfreundliche Heizanlagen gefördert. Weiters können Sanierungen, die nach dem Umweltförderungsgesetz subventioniert werden, beschleunigt abgesetzt werden. Außerdem kann für
Wohnneubauten, die zwischen dem 31. Dezember 2023 und dem 1. Jänner 2027 fertiggestellt werden und die ökologischen Standards entsprechen, drei Jahre lang der dreifache AfA-Satz (Abschreibung für Abnutzung) angewendet werden.
5 Handwerkerbonus Wer profitiert vom für Sanierungen?
Dieser wurde noch nicht ins Parlament eingebracht. 20 Prozent der eingereichten Rechnungen bis 10.000 Euro werden gefördert, pro Jahr und Haushalt kommt man auf 2000 Euro Bonus. Gültig soll der Handwerkerbonus mit 1. März sein. Anträge können ab 1. Juli gestellt werden. Mit 60 Millionen Euro sollen Mieterinnen und Mieter unterstützt werden, die wegen Mietschulden von Wohnungsverlust und Delogierung bedroht sind. Hilfe gibt es auch bei Energiekostenrückständen.