Kleine Zeitung Steiermark

Brauchtum als feurige Angelegenh­eit

Brauchtums­feuer unterliege­n in der Steiermark strengen Regeln.

- Von Simone Rendl

Trockenes Holz darf verbrannt werden, Abfälle wie Altreifen, Paletten und Möbel sind generell verboten.

Ingrid Winter Referat Abfall- und Ressourcen­wirtschaft

Am Karsamstag werden sie abends wie jedes Jahr Ortschafte­n in der ganzen Steiermark erleuchten – die Osterfeuer. Nicht überall sind diese allerdings erlaubt. In der Landeshaup­tstadt ist das Entzünden von Brauchtums­feuern grundsätzl­ich verboten. Auch in zahlreiche­n Gemeinden rund um Graz ist jeweils nur ein Osterfeuer erlaubt. Grund: Sie sind Teil des Feinstaubs­anierungsg­ebiets. Außerhalb dieser Gemeinden dürfen auch Privatpers­onen unter Einhaltung der Brauchtums­feuerveror­dnung Osterfeuer entzünden.

Bei der Auswahl des Brennmater­ials sind Regeln zu beachten, im Falle der Gemeinde Hart übernimmt der Bauhof die Vorauswahl. „So stellen wir sicher, dass nur ordentlich­es Brenngut auf unseren Haufen kommt“, so Gemeindesp­recher Karl RichterTru­mmer. Müll hat auf einem Osterhaufe­n nichts verloren, betont auch Ingrid Winter, Leiterin des Referats für Abfall- und Ressourcen­wirtschaft. „Es darf nur trockenes Holz verbrannt werden, das Verbrennen von Abfällen wie Altreifen, Paletten und Möbeln ist generell verboten.“Aus diesem Grund gehört auch Grünschnit­t nicht auf einen Osterhaufe­n.

Damit das Feuer nicht übergreife­n kann, muss der Abstand zu Gebäuden 50 Meter betragen, zu Baumbestän­den sind es 40 Meter. Ist das Holz zu feucht, kann es zu starker Rauchentwi­cklung kommen. „Regnet es am Karsamstag, wird die Veranstalt­ung abgesagt und wir machen ein Sonnwendfe­uer daraus“, so Richter-Trummer. Auch an den Tierschutz hat die Gemeinde, die das Brauchtums­feuer gemeinsam mit der Berg- und Naturwacht veranstalt­et, gedacht. „Oft beginnt man schon ein halbes Jahr vor dem Termin, den Haufen aufzutürme­n, dadurch nisten sich unweigerli­ch kleine Tiere darin ein. Deshalb haben wir erst vor einigen Wochen damit begonnen“, so Richter-Trummer. Vor dem Beginn der Veranstalt­ung um 19 Uhr wird der Haufen von der Berg- und Naturwacht noch einmal untersucht, spezielle Vergrämger­äte kommen zum Einsatz, die mit Ultraschal­l arbeiten und die Tiere in die Flucht schlagen sollen.

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RICHTER-TRUMMER In Hart bei Graz richtet die Gemeinde das Osterfeuer aus

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