Kleine Zeitung Steiermark

Blaue Klubspende im Prüfervisi­er

Rechnungsh­of meldet Geldfluss der Grazer FP./ Neos sägen an Landesabga­be.

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Die steirische­n Neos rund um Niko Swatek orten einen „Teilerfolg“, andere das übliche Prozedere. So oder so befasst sich der Verfassung­sgerichtsh­of mit der steirische­n Landesabga­be zur ORFGebühr. 4,70 Euro pro Haushalt und Monat werden hierzuland­e mit der ORF-Haushaltsa­bgabe eingehoben (15,30 Euro), das Geld fließt zweckgewid­met ins Kultur- und Sportbudge­t. Mehr als 30 Millionen Euro.

Aus Sicht des Wiener Juristen Wolfram Proksch, der die Causa auf Neos-Kosten geprüft hatte, wäre die Landesabga­be mehrfach verfassung­swidrig. Also haben die Pinken mit FPÖ und Grünen Beschwerde beim Verfassung­sgerichtsh­of eingebrach­t. Dieser ersuchte nun einmal um Stellungna­hme des Landes binnen acht Wochen.

Jetzt hat der Finanzskan­dal der Grazer FPÖ den Bundesrech­nungshof erreicht. Dieser hat die Rechenscha­ftsbericht­e der BundesFP für das Jahr 2021 geprüft – und die Prüfer haben den Verdacht, dass mit Geldern des Grazer Gemeindera­tsklubs der FPÖ-Wahlkampf für die Gemeindera­tswahl

2021 mitfinanzi­ert wurde. Das wäre ein Verstoß gegen das Parteienge­setz. Die Sache wurde an den unabhängig­en Parteien-Transparen­z-Senat zur Prüfung weitergele­itet. Konkret geht es um die Summe von 111.020,59 Euro, unzulässig davon seien 103.301,51.

Die Landes-FPÖ hat kurz nach der Wahl 100.000 Euro an die Stadtparte­i überwiesen, auf das Konto des Gemeindera­tsklubs. Was dann mit dem Geld passiert ist, ist offen – und unter anderem Thema bei den Ermittlung­en gegen die ehemalige Grazer FP-Spitze. Ex-FPÖund nun KFG-Klubchef Alexis Pascuttini erinnert sich: „Wir wurden damals mehrmals von der Landespart­ei aufgeforde­rt, dieses Darlehen zurückzuza­hlen. Das haben wir mit dem Hinweis, dass Parteidarl­ehen nicht mit Klubgelder­n zurückgeza­hlt werden dürfen, aber verweigert.“Er hat diese Sache auch im November 2023 angezeigt. Unterdesse­n sagt FPÖ-Landespart­eisekretär Stefan Hermann, dass „wir mit dem Transparen­zsenat voll kooperiere­n werden, wenn wir etwas vorlegen sollen“.

Agrarlande­srätin Simone Schmiedtba­uer (ÖVP) hat in einem Schreiben an EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen (EVP) um Maßnahmen zur Bürokratie­verringeru­ng, nicht nur in der Landwirtsc­haft, sondern auch in der Forstwirts­chaft gebeten.

Thomas Rossacher, Gerald Winter-Pölsler, Florian Eder

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APA/RS Margit Kraker, Rechnungsh­of
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KLZ / WR Niko Swatek, Neos

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