20 Millionen Eier weniger
35 Prozent aller österreichischen Legehennen leben in der Steiermark. Doch die Zahl sinkt seit zwei Jahren.
Die Legehennen-Halter in der Steiermark stehen vor großen Herausforderungen. Denn in der Steiermark als jahrelanges Eierproduktionsland Nummer eins in Österreich stehen mittlerweile Legehennen-Ställe leer: „Die hohen Kosten und der massive Importdruck durch Billigware mit viel, viel geringeren Tierschutzstandards aus Drittstaaten sowie anderen EU-Ländern haben die heimischen Legehennen-Halter enorm verunsichert“, erklärt Kammer-Vizepräsidentin Maria Pein.
Und so sind es heute um die 70.000 steirische Hennen oder rund 20 Millionen Eier weniger als noch vor zwei Jahren. Im selben Zeitraum haben sich die Ei-Importe verfünffacht. Nach Jahren des Rückgangs kamen 2022 rund 62 Millionen Eier (täglich rund 170.000) in Form von Schaleneiern, Flüssig-Ei oder Eipulver ins Land. Im Vorjahr waren es mehr als 300 Millionen – also täglich 823.149 Stück. „Für die heimischen Legehennen-Halter, die sich schon lange der AlternativHaltung verschrieben haben, ist das ein schwerer Schlag“, so Hans-Peter Schlegl, Obmann der Legehennen-Halter.
Um die heimischen Legehennen-Halter zu schützen, fordert die Kammer nun ein FairnessPaket. Dieses soll Transparenz für die Konsumenten gewährleisten – etwa die Herkunftsbezeichnung in Gastro und Handel bei Lebensmitteln mit hohem Ei-Anteil. Zudem pocht man auf die Bevorzugung heimischer Eier in Gemeinschaftsküchen und Kantinen. Wichtig wären diese Punkte vor allem für die Steiermark, wo 35 Prozent aller Legehennen Österreichs leben. Pein und Schlegl verweisen daher auf die höchsten
Tierschutzund Umweltstandards heimischer Eier. Erkennbar sind diese durch den Stempel mit Aufschrift „AT“am Ei und entsprechende Siegel auf der Verpackung.
Die gute Nachricht kommt jedenfalls zum Schluss: Für heuer gibt es ausreichend Ostereier! „Wir haben vorgesorgt. Die heimischen Legehennen-Halter können eine sichere Versorgung garantieren“, so Pein. Rund um Ostern isst jede Steirerin und jeder Steirer im Durchschnitt acht Stück gefärbte Ostereier.