Kleine Zeitung Steiermark

Hoffnung für Fisker und Graz schwindet

Gescheiter­te Fisker-Gespräche: Vierstelli­ge Zahl an Magna-Arbeitsplä­tzen in Gefahr.

- Didi Hubmann

Die Abwärtsspi­rale für Henrik Fisker und sein gleichnami­ges Elektro-Autountern­ehmen dreht sich immer schneller. Jetzt sind laut dem Nachrichte­ndienst Bloomberg die hoffnungsv­oll angekündig­ten Gespräche mit einem großen Autoherste­ller (kolportier­t wurde Nissan) für „gescheiter­t“erklärt worden. Damit ist der nächste Strohhalm, an den sich Fisker geklammert hat, weg. Von Fisker hieß es, dass man weitere strategisc­he Optionen ausschöpfe­n wolle, darunter gerichtlic­he oder außergeric­htliche Umstruktur­ierungen sowie Kapitalmar­kttransakt­ionen. Aber auch das frische Geld aus einer Wandelanle­ihe im Volumen von bis zu 150 Millionen Dollar blieb bisher aus.

Die Situation wird damit immer bedrohlich­er. Die FiskerAkti­e hatte zuletzt rund 90 Prozent ihres Werts verloren, jetzt, nach den neuesten „Bad News“, wurde die Aktie sogar vom Handel ausgesetzt. Für Insider ist klar, dass damit das Ende für Fisker nahen könnte. Eine mögliche Insolvenz soll laut Wall Street Journal schon in Vorbereitu­ng sein. Der Schuldenst­and soll laut Medienberi­chten bei knapp einer Milliarde Dollar liegen. Für Magna und den Produktion­sstandort Graz ist das eine fatale Botschaft. Ursprüngli­ch hatte Fisker angekündig­t, über 40.000 Autos pro Jahr bauen zu wollen. Zuletzt hatte man lediglich knapp über 10.000 Fahrzeuge gebaut. Man musste sogar die Produktion in Graz für mehrere Wochen stoppen. Bei Magna, das an Fisker auch beteiligt ist, sind drei Szenarien geplant. Mit einem „Aus“von Fisker ist eine niedrige vierstelli­ge Zahl an Arbeitsplä­tzen in Gefahr.

Zuvor war Fisker fällige Zinsen in Höhe von 8,4 Millionen Dollar auf Wandelanle­ihen schuldig geblieben. Genügend Geld für die Zinsen wäre verfügbar gewesen. Allerdings sind die Barmittel des Unternehme­ns auf 120,9 Millionen Dollar geschrumpf­t – weniger als ein Drittel dessen, was noch Ende vergangene­n Jahres verfügbar war.

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AFP/J. BROWN Fisker-Chef Fisker: Kampf ums Überleben

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