Stadion: Bei WC für Fans tut sich Loch auf
Grazer Fußballstadion wird nachgerüstet: Auf Basis der Ideen von Sturm und GAK fand gestern Sicherheitstreffen statt. WC für Auswärtsfans wird anders als gedacht.
Dass die Merkur-Arena in Graz bis zum August „sicherer“wird, steht fest. Und dass dort künftig mit Sturm und GAK zwei Bundesligisten ihre Heimspiele austragen werden, so gut wie. In welcher Form genau aber das Liebenauer
Stadion nachgerüstet wird, ist in Details noch offen – auch wenn sich nun der Nebel nach und nach lichtet: So gilt seit dem gestrigen Sicherheitstreffen als fix, dass die Toiletten der Auswärtsfans künftig doch nicht nach Autobahnraststätten aussehen werden. Sondern „wie in Italien“, heißt es.
Nach den Ausschreitungen beim jüngsten Cup-Derby hatten ja beide Fußballvereine der Behörde ein Sicherheitskonzept vorgelegt. Die darin enthaltenen Ideen wurden gestern „mit der Polizei, der Veranstaltungsbehörde und dem Stadionmanagement besprochen“, gab der Grazer Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) bekannt. Am Ende des Treffens habe man eine Prioritätenliste erstellt, die eben am Beginn der Fußballsaison 2024/25 im August greifen soll – zuvor werde sie schon Anfang April „mit den Vereinen besprochen“.
Welche Maßnahmen das sind, wurde nicht verraten. Im Vorfeld war bekannt geworden,
Im Vorjahr haben wir 600.000 Euro ins Stadion wegen der UEFA-Auflagen investiert.
dass es neben einer modernen Videoüberwachung vor allem um „bruchsichere“Toiletten geht: Diese waren im Auswärtssektor wiederholt demoliert worden, inklusive Wasserschaden. Genau das ist dem Vernehmen nach der Grund, warum die als fix geltende Variante – Klos aus Metall – nun doch nicht kommt. „Weil diese, sollten sie erneut zerstört werden, noch leichter sämtliche Verankerungen mitreißen“, hieß es. Stattdessen habe man sich auf Klos „wie in Italien“für Auswärtsfans geeinigt. „Eine Rinne für die kleinen Geschäfte und ein Loch im Boden zum Hinhocken für große.“
Beim Treffen mit den Vereinen Anfang April wird definitiv
Manfred Eber (KPÖ) Grazer Finanzstadtrat
auch noch die Aufteilung der Fans besprochen: Dass der GAKAnhang im 22er im Süden des Stadions daheim ist und der Sektor 27 weiterhin für Auswärtsfans reserviert ist – also auch für die „Schwoazn“bei Derbys –, bereitet der Polizei ob der Nähe massive Sorgen.
Ebenfalls im April soll die langfristige Grundsatzfrage entschieden sein: Kann Sturm wie gewollt die Merkur-Arena kaufen – und wird dieses Geld von der Stadt in ein eigenes GAK-Stadion investiert? In die kommende Sitzung des städtischen Ausschusses, an der erneut Vertreter von Sturm und GAK teilnehmen, „möchte ich mit drei Vorschlägen gehen und diese am Ende mit einer Variante verlassen, auf die sich alle einigen können“, betonte SPÖ-Klubchefin Daniela Schlüsselberger gegenüber der Kleinen Zeitung.