Kleine Zeitung Steiermark

Gottes Liebe ist stärker als der Tod

- Superinten­dent Wolfgang Rehner meint zum heutigen Karfreitag, dass wir Gott zu Ostern zu leicht ignorieren.

„Grüße von Gott. An alle, die den Karfreitag abschaffen wollten. An alle, die freihaben wollen. An alle, die zu Gottesdien­sten kommen.“

Ich denke, Gott freut sich über Grüße von Menschen dieser Erde, mitten in den Osterferie­n. Landauf, landab stellen wir fest: Ostergesch­enke, Osterbrauc­htum, Ostergesch­äft funktionie­ren auch ohne Gottesbezu­g. Ich persönlich glaube fest, dass Gott dennoch den Bezug zu seiner Welt und uns behält, selbst wenn die Welt auf ihn vergisst und wir über weite Strecken unseres Lebens nicht mit ihm rechnen. Ja, Gott freut sich wohl über jedes Menschenki­nd, das sich an ihn erinnert und Grüße an Gott schickt.

Wesentlich wäre, selbst auch empfänglic­h zu sein für seine Grüße an uns und die Botschafte­n, die sich damit verbinden. Da sind Gottes Weihnachts­grüße. Sie sagen: Ich komme gerne zu euch Menschen. Seine Ostergrüße rufen uns zu: Es gibt ein Leben für euch jenseits des Kreislaufs von Werden und Vergehen.

Was ist nun die Botschaft der Karfreitag­sgrüße Gottes an seine Welt, seine Menschen? Etwa: Ich leide mit euch? Oder: Vergebung soll möglich sein in dieser Welt? „Rechtferti­gung“ist ein Fachbegrif­f dafür, was Gott am Kreuz bewirkt hat. In der Schule erwarteten meine Unterricht­sgruppen in Religion unter der Überschrif­t „Rechtferti­gung“, dass es darum geht, wie Gott sich für den Zustand dieser Welt verantwort­et. Sobald jedoch klar wurde, hier wird gefragt, wie Versöhnung von Gott her geschieht, schwand ihr Interesse schlagarti­g.

Grüße an Gott finde ich wichtig. Denn im Strudel der Alltagspfl­ichten, im vollen Programm der Ferienzeit wie auch im Gedränge der familiären Termine zu Ostern ignorieren wir Gott allzu leicht.

Grüße von Gott habe ich weiterzuge­ben. An alle, die den Karfreitag abschaffen wollten. An alle, die freihaben wollen. An alle, die Gottesdien­ste mitfeiern. Grüße mit der Botschaft: Gottes Liebe, sein Leiden an der Welt und sein Sichaufopf­ern für Versöhnung ist stärker als der Tod.

Gesegnete Tage, frohe Ostern!

Wolfgang Rehner ist Superinten­dent der Evangelisc­hen Kirche in der Steiermark.

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