Mit „Bhakti“gegen die Angst
Elke Engl (53) möchte mit ihrem Buch Kindern die Angst vor dem Tod nehmen und etwas hinterlassen.
Aus Ideen wurden Illustra- tionen und aus Bildern ei- ne Geschichte. Die Grazerin Elke Engl hat ein Kinderbuch il- lustriert und geschrieben, das Kindern zeigen soll wie schön das Leben ist. Gleichzeitig soll es Ängste vor dem Tod abbau- en. Ein Thema, das die 58-Jäh- rige auch persönlich beschäf- tigt. Denn Engl ist schwer krank und hat während ihrer Hospizbetreuung begonnen, an dem Kinderbuch zu arbei- ten. Obwohl das Buch, das von den kleinen Figuren „Bhakti und Samuel“handelt, ihr ers- tes Buch ist, hat sie vor allem das Malen schon ihr ganzes Leben lang begleitet. „Das war immer schon in mir. Während ich noch gearbeitet habe, habe ich schon Seminare besucht und Aquarellkurse belegt“, erzählt Engl, eine gelernte Industriekauffrau. Die Idee zu dem Buch ist schließlich entstanden, als ei- ne ihrer drei Töchter nach Leipzig gezogen ist und neue Freunde finden musste. „Ich wollte ihr einen Freund schen- ken, deshalb habe ich begonnen das Kinderbuch zu malen“, verrät Engl. Auch der Name der Hauptfigur Bhakti, die mit einem Luftballon auf die Erde herabschwebt, ist ihrer Toch- ter Rebecca gewidmet. In dem Buch macht sie gemeinsam mit Samuel eine Reise durch eine Fantasiewelt, in der sie sich mit vielen andern Tieren und Menschen anfreundet. Da- mit jedes Kind das Buch perso- nalisieren kann, fragt Bhakti gleich auf der ersten Seite nach dem Namen des Kin- des, dem das Buch ge- hört. Denn das Buch möchte die Grazerin allen Kindern widmen. „Mein Motto war immer, alle Kinder, ob groß, ob klein, glücklich sollen sie sein“, meint sie. Allerdings hat das Buch für sie noch eine weitere Bedeutung. Denn: „Ich möchte, dass meine Töchter durch dieses Buch etwas von mir haben, wenn ich sterbe“, so Engl. Daher hat sie ihnen das Buch zu Weihnachten selbst geschenkt.
Mit den Zeichnungen hat die Grazerin allerdings vor mehr als einem Jahr, noch bevor sie von ihrer Krankheit wusste, begonnen. Daran gearbeitet, dass daraus schließlich tatsächlich ein Buch wird, hat sie Tag und Nacht und vor allem mit viel Euphorie. „Ich habe zuerst acht Seiten vollgeschrieben, aber meine Tochter hat gemeint, das liest kein Kind“, erzählt die 58-Jährige lachend. Umso glücklicher war sie, als sie das Buch schließlich in der Hand hielt. „Das hat sich angefühlt wie ein Lottosechser“, meint sie.
Jetzt, da das Buch fertig ist, möchte sie das Buch noch vertonen. Zudem arbeitet sie gerade an kleinen Figuren von Bhakti und Samuel, um den Kindern auch etwas Haptisches in die Hand geben zu können. Ihr größter Wunsch ist es freilich, dass das Buch möglichst viele Kinder glücklich macht.