Umgang mit Nutztieren: „Ehrlicher Tierschutz ist etwas Großartiges“
Eine Leserin meint, dass besonders den zahlreichen Bauern, die ihre Tiere ordentlich halten und die zugleich wirtschaftliche Erfolge erzielen müssen, mehr Beachtung geschenkt werden sollte.
LB „Die Zukunft braucht Lösungsansätze und Offenheit für Neues“, 25. 3.
Wo bleibt der Aufschrei? Schon fast täglich le- sen und hören wir, wie „roh“unsere Bauern mit ihren Tieren umgehen. Von Stallein- brüchen bekommen wir Bilder von blutenden oder toten Schweinen, die oft tagelang ver- breitet werden. Vor ein paar Tagen, fast so nebenbei, wurde von einem „Sabotageakt“in einem südsteirischen Mastbetrieb be- richtet, wo unbekannte Täter das Lüftungs- und Alarmsys- tem außer Kraft gesetzt hatten. Hat man von diesen 60 toten Schweinen ein Foto in den Me- dien gesehen oder haben unsere „feinfühligen Tierschützer“die- se abscheuliche Tat in irgendei- ner Form verurteilt? Ich habe zu- mindest nichts gehört oder gele- sen.
Als langjähriger praktischer Tierarzt weiß man aus Erfah- rung, was es heißt, wenn nur ein einziges Tier, egal ob Nutz- oder Haustier, bei einem Brand oder technischem Defekt qualvoll ums Leben kommt, was leider auch immer wieder passiert. Dass der von Menschenhand be- wusst herbeigeführte Ersti- ckungstod von 60 Schweinen in unseren Medien keine größeren Schlagzeilen wert ist, stimmt mich nachdenklich. Wenn eine Katze nicht selbstständig von einem Baum herunter kann, rückt die Feuerwehr aus und da- hinter die Zeitungen und Fern- sehkameras! Und dass zur Ausforschung des/der Täter eine Belohnung
ausgesetzt wurde, wer- den wir wahrscheinlich in keiner Tierschutzzeitung lesen, obwohl man solche laufend be- kommt und um Spenden gebe- ten wird.
Ehrlicher Tierschutz ist etwas ganz Großartiges und es wird auch viel Gutes getan, aber bitte nicht auf einem Auge „blind“sein oder werden. Dr. Othmar
Sorger, Riegersburg
Zurück zu den Wurzeln
Warum wird in den Leserbriefen gegen Bauern gewettert, welche mit viel Fleiß und Herzblut seit Anbeginn der Sesshaftigkeit al- le Menschen mit Lebensmitteln versorgen? Egal, ob Bio oder konventionell. Wer möchte in einem Land ohne Bauern leben? Das ist nicht vorstellbar. Beim Tierwohl werden nur ein paar wenige schwarze Schafe stell- vertretend für alle Bauern medi- al präsentiert. Das haben sich die vielen tierliebenden Bauern nicht verdient.
Vegetarisch, vegan, künstli- che Ernährung (Chemiefleisch)? Es mag jeder für sich selbst ent- scheiden, was er seinem Körper zuführt. Bei der nächsten Krise – und die kommt bestimmt – be- sinnen sich dann viele wieder zurück zu den Wurzeln und möchten Milch, Eier, Gemüse, etc. bei Bauern kaufen – wenn es dann noch welche gibt.
Einen Dank an die letzten noch verbliebenen Bauern für die Versorgung meiner Familie mit gesunden Lebensmitteln.
Ing. Robert Schlögl, Rohrbach an der Lafnitz
Würdevolles Leben
Dort, wo es Missstände gibt, ge- hören sie aufgezeigt. Grauen- hafte Bilder weisen leider im- mer wieder darauf hin, dass in manchen Betrieben Tiere nicht artgerecht gehalten werden. Da- mit nicht alle Betriebe in Verruf geraten, muss es doch im Inte- resse aller sein, dass gerade diese Betriebe zur Rechenschaft gezogen, verstärkt und unange- meldet kontrolliert werden.
Dem VGT (Verein gegen Tier- fabriken), vielen engagierten Menschen ist es zu verdanken, dass auf solche Missstände hin- gewiesen wird. Tiere sind ein Teil der Schöpfung und haben so wie wir ein Recht auf ein würde- volles Leben.
Elfi Glaser, Irdning
Bauern als Feindbild
Zur Umfrage: 63 Prozent der Österreicher (378 von 600 Perso- nen) haben sich für eine Zulassung von Laborfleisch entschieden. Nichts Besonderes, wenn es möglich ist, Laborprodukte zu produzieren, die man auch essen kann. Das Wort „Fleisch“sollte dafür nicht missbraucht wer- den. Die Gewinner dieser Pro- dukte sind die Nahrungsmit- tel- und Pharmakonzerne sowie ihre Lobby.
Für die erfolgreiche Werbung dieser Produkte wird ein me- dienwirksames Feindbild ge- braucht: die Bauern, je nach Be- darf Umweltsünder, Klima- schädling oder wie in einem Le- serbrief: Tierquäler. Kein Bauer hält Tiere, um sie bewusst zu quälen (Krankheiten und Unfälle passieren), sondern um sie gut zu pflegen, um wirtschaftlichen Erfolg zu erreichen, der auch dem Lebensunterhalt der Familie dient. Um die landwirtschaftliche Unkenntnis der Leserbriefschreiberin zu minimieren, empfehle ich ihr Urlaub am Bauernhof.
Josefa Huber, Krieglach
Es gibt Wichtigeres
„Bauer erhielt Strafen für Schrift auf Joghurtbecher“, 22. 3.
Ich bin fassungslos, dass ein Landwirt, der Direktvermarkter seines Joghurts ist, bestraft wird, weil seine Beschriftung am Becher um 0,2 Millimeter zu klein ist. Die Bauern haben es schwer genug und diese Ages soll sich besser um andere Dinge, wie zum Beispiel das AMAGütesiegel, kümmern.
Ich bin glücklich, dass es solche Bauern gibt!
Roswitha Sacken, Graz
Sinnlose Vorschriften
Interview „Ich hatte Putin auf dem Grill. Und er mich“, 24. 3.
Den starken Mann spielt die EU mit vielen Sanktionen gegen Russland. Auswirkungen bisher: In Russland gibt es ein besseres Wirtschaftswachstum als in Europa. Enorm jedoch die damit ausgelösten Preissteigerungen in der EU. Doch die letzte Meldung macht einen sprachlos. So wurden russische Weizenimporte in die EU im Vorjahr um 50 Prozent erhöht. Wie stimmt dies mit den Sanktionen überein? Die EU macht ihren Bauern sinnloseste Vorschriften, von Einsatz
der Arbeitsgeräte am Acker bis zu Datumsvorgabe, wann, was gesät werden muss bzw. darf, er- schwert ihre Arbeiten mit mehr Auflagen (Green Deal, Renatu- rierung …) und Kontrollen. Da- mit verbunden sind Ertragsein- bußen, sodass Importe immer notwendiger werden. Aber doch nicht mit Getreide. Kein Wun- der, dass die Bauern in ganz Eu- ropa auf die Straße gehen.
In Österreich wird von der Re- gierung massiv zum Verzicht auf russisches Gas gedrängt. Als
Folge wird es dann in einem an- deren diktatorischen Staat, wie Saudi-Arabien oder Kuwait, ein- gekauft. Kein Wort wird und wurde wegen der russischen Weizenimporte verloren. Auf die kann am leichtesten verzichtet werden und als Ersatz könnten die österreichischen Bauern einspringen. Damit würde endlich Regionalität gelebt und die Bau- ern könnten wieder faire Preise erzielen. Traurig, dass dieses Thema keinen in der Regierung interessiert. Auch die Bauern selbst scheinen schon zu schwach zu sein bzw. zu resig- nieren, um, so wie ihre Berufs- kollegen in den umliegenden Ländern, hinsichtlich einer Ver- besserung ihrer Lage aufmerk- sam zu machen. Ing. Anton
Kern, Graz
Wenig Aufmerksamkeit
„Panier statt Panade“, 26. 3. Gratulation zur Entwicklung Ihres Browser-Add-on. Bleibt nur zu hoffen, dass viele Lehrerin- nen ihre Vorbereitungen von ihrem „Add-on“überarbeiten lassen. Auch wenn ich weiß, dass Sprache sich entwickelt, finde ich es trotzdem bedauerlich, dass der „österreichischen Sprache“im österreichischen Schulwesen so wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird!
Ulrike Lukas, Fernitz-Mellach
Dankeschön
Liebe Kleine Zeitung, es gilt zweimal Danke zu sagen. Erstens, für die Texte zur Karwoche. Es tut sehr gut, wenn eine Zeitung ihre feststehenden Seiten für elementare Texte ändert. Noch dazu in einer Qualität, wie man sie in anderen Medien sucht. Sie tun auch in dieser lauten und von negativen Beiträgen geprägten Zeit sehr gut. Ein wohltuender und auch informativer Gegensatz zu den Beiträgen in den „sozialen“Medien.
Danke auch für die Freischaltung der elektronischen Ausgabe aus Anlass des Länderspieles gegen die Türkei. Somit werden auch Abonnenten, die „nur“die analoge Ausgabe lesen, auf dem letzten Stand gehalten. Vielleicht eine Anregung für andere aktuellste Ereignisse, die nach dem Ende der Drucklegung geschehen.
PS: Ich freue mich auch über die Titelblätter zu den Kar- und Ostertagen. Bruno Obenaus,
St. Stefan ob Leoben