EU als Wohlstandsmotor
Mehr Exporte, mehr Forschung, mehr Wachstum: Die Bilanz der EU-Mitgliedschaft Österreichs fällt auch für die steirische Wirtschaft positiv aus.
30 Jahre nachdem sich im Juni 1994 zwei Drittel der Österreicher für einen Beitritt zur Europäischen Union ausgesprochen haben, stehen wieder EU-Wahlen an. Eine Zwischenbilanz nach diesen drei Jahrzehnten fällt für Österreichs Unternehmenslandschaft positiv aus. Seit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 zeigen wesentliche Faktoren signifikant nach oben (siehe rechts). In Verbindung mit der Ostöffnung und dem späteren Beitritt ost- und südosteuropäischer Nachbarstaaten zur Europäischen Union hat Österreich durch die von der EU-Mitgliedschaft ausgelöste wirtschaftliche Dynamik stark profitiert.
Trotz globaler Turbulenzen und einer eingetrübten Gesamtkonjunkturlage in Europa bietet der Binnenmarkt mit 27 Ländern und einem Bruttoinlandsprodukt von rund 14,5 Billionen Euro enormes Potenzial für heimische Firmen. Schon jetzt finden 70 Prozent des Außenhandels mit anderen EU-Staaten statt. Vor allem mit den „neuen“EU-Mitgliedsstaaten verzeichnet Österreich einen permanenten Handelsbilanzüberschuss. Auch die steirischen Exportzahlen zeigen stabil nach oben. Allein im ersten Halbjahr 2023 wurden Waren im Gesamtwert von 15,3 Milliarden Euro exportiert – ein Plus von 900 Millionen Euro gegenüber dem Jahr davor.
Grundpfeiler dieser Entwicklung sind nicht zuletzt die Innovationskraft und die hohe Forschungsund Entwicklungsquote, streicht Manfred Kainz, Obmann des Landesgremiums Außenhandel in der WK Steiermark heraus. Österreichs Forschungsquote hat sich seit dem EU-Beitritt mehr als verdoppelt und liegt seit zehn Jahren über dem europäischen Zielwert von drei Prozent. Mit einer regionalen F&E-Quote von zuletzt 5,17 Prozent liegt die Steiermark seit Jahren dabei weiterhin im europäischen Spitzenfeld. Um die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere der Klein- und Mittelunternehmen als Rückgrat der europäischen Wirtschaft zu stärken, brauche es aber einen Abbau von Bürokratie und regulatorischen Belastungen, so WKO Steiermark-Präsident Josef Herk: „Denn die Resilienz und Versorgungssicherheit des Binnenmarkts müssen auch in Krisenzeiten gewährleistet sein.“