„Für stürmische Zeiten gerüstet“
Volksbank Steiermark konnte ihr Ergebnis und die Kernkapitalquote kräftig steigern.
Der Sturm da draußen weht schon sehr stark“, betont Monika Cisar-Leibetseder. Die Generaldirektorin der Volksbank Steiermark (260 Beschäftigte) sieht ihr Haus gut für diese „stürmischen und anspruchsvollen gesamtwirtschaftlichen Zeiten gerüstet“. Das hat in erster Linie mit der„sehr schönen Bilanz“zu tun, die Cisar-Leibetseder und ihr Vorstandskollege Hannes Zwanzger für 2023 vorgelegt haben. „Wir haben im Verbund auch turbulente Zeiten hinter uns, aber die abgeschlossene Restrukturierung hat uns stabiler gemacht, das regionale Geschäftsmodell geschärft.“Das Betriebsergebnis konnte im Vergleich zu 2022 von 26,78 auf 45,84 Millionen Euro gesteigert werden und stellt ebenso wie das auf 43,81 Millionen Euro nach oben geschraubte Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit einen Höchstwert dar. Hauptgrund dafür war der – wie in der gesamten Branche – von 45 auf 74,38 Millionen Euro massiv gewachsene Nettozinsertrag.
Konjunkturlage trage man mit höheren Kreditrisikovorsorgen von 8,4 Millionen Euro Rechnung, so Cisar-Leibetseder. Einen kräftigen Schub von 1,85 auf 2,05 Milliarden Euro verbuchte man bei Primäreinlagen. Beim Kreditbestand konnte zumindest ein kleines Wachstum von 1,1 Prozent auf 2,42 Milliarden Euro verbucht werden. Das verteile sich zu jeweils einem Drittel auf Kommerzkredite, Immobilienprojekte und private Wohnbaukredite, so Zwanzger. Das Gesamtplus sei auch insofern beachtlich, da es bei privaten Wohnkrediten im Neugeschäft zu einem Minus von 50 Prozent gekommen sei, „in der Gesamtbranche lag der Rückgang aber sogar bei bis zu 70 Prozent“.
Zuletzt registrierte man wieder eine etwas anziehende Nachfrage. Die jüngsten Adaptionen bei den Kreditvergaberegeln in diesem Segment (KIM-Verordnung) seien indes „reine Kosmetik“, kritisiert Zwanzger. Entscheidender sei nachfrageseitig die weitere Zinsentwicklung, hier erwartet Cisar-Leibetseder Senkungen von bis zu 0,75 Prozentpunkten in diesem Jahr. Einen verstärkter Fokus werde auf Finanzierungen und Beratungen rund um Modernisierungen, Renovierungen und Sanierungen für Privatkunden gelegt. Für Firmenkunden stehe im Volksbanken-Verbund auch heuer eine zusätzliche „Unternehmerinnenund Unternehmer-Milliarde“für Finanzierungen bereit.
Die stabile Basis für Wachstum sei „jedenfalls gelegt“, wie Cisar-Leibetseder auch unter Verweis auf die Kernkapitalquote unterstreicht. Diese konnte von 15,45 Prozent auf 17,95 Prozent angehoben werden, ein „Beleg für die Krisenfestigkeit der Bank“, wie betont wird.
Die Volksbank will in der Steiermark alle 26 Filialen zu sogenannten „Erlebnis-Hausbanken“ausbauen. Nach Judenburg und Leibnitz werden gerade Gleisdorf und Fürstenfeld modernisiert. Auch die Pläne für eine neue Zentrale seien nach wie vor aufrecht, Standort oder Zeitplan gibt es aber noch nicht.