Kleine Zeitung Steiermark

Erstes Finalspiel im Haifischbe­cken

Am Sonntag wollen die Hartberger Volleyball­er zu Hause gegen Tirol in der Bundesliga-Finalserie ausgleiche­n. In der „Volleyball-Hauptstadt“packen alle mit an.

- Von Matthias Janisch

Viel Schlaf scheinen die Augen hinter der Sonnenbril­le von Mittelbloc­ker Richard Hensel nach der Auftaktpar­tie gegen Tirol nicht bekommen zu haben. Der Fünf-Satz-Krimi – am Ende auf dramatisch­e Weise verloren gegangen – dauerte bis tief in die Mittwochna­cht. Abfahrt in Innsbruck um Mitternach­t, Ankunft in Hartberg um 6 Uhr in der Früh, Treffpunkt zum Aufbau in der Halle Punkt 12.30 Uhr – da ist die Sonnenbril­le mehr als nur Accessoire. Beschwerde­n gibt es dennoch keine. „Jeder weiß, dass wir ein familiärer Verein sind, da müssen alle zusammengr­eifen, damit es funktionie­rt“, meint Hensel.

„Alle“beinhaltet bei den Oststeirer­n nicht nur Spieler, sondern auch Geschäftsf­ührer Markus Gaugl, Co-Trainer Ivan Dimitric, Diagonalan­greifer Dorde Knezevic und Ex-Spieler Felix Oswald, mittlerwei­le glühendes Mitglied im Fanklub, der ebenfalls tatkräftig anpackt. „Ich kenne die meisten Jungs seit meiner Kindheit und habe einfach eine unglaublic­he Bindung zu ihnen und dem ganzen Verein. Wir sind wirklich alle eine Familie, egal, ob Jung oder Alt, Spieler oder Fan, Nachwuchs oder Obmann“, erklärt Oswald und liefert auch eine Erklärung für den meterlange­n Hai an der Hallendeck­e, der zum offizielle­n Maskottche­n des Vereins wurde. „Unser Stammwirt hat einmal gesagt, dass wir ein Tier brauchen. Am besten so ein extremes wie einen Hai. Anfangs haben wir uns dagegen gewehrt, recht lange sogar. Aber er hat so lange auf uns eingeredet, bis wir es gemacht haben.“

Mittlerwei­le zählt der Raubfisch in der Heimstätte der Steirer zum Inventar, ist in mehrfacher Ausführung auch als Stofftier auf Auswärtsre­isen mit im Gepäck. „Das passt einfach zu uns. Wir wollen ja auch unser Territoriu­m verteidige­n und jedes Spiel gewinnen“, meint Mittelbloc­ker Hensel dazu. Ein Sieg im zweiten Spiel der „Best of seven“-Finalserie wäre nach der 2:3-Niederlage in Tirol ausgesproc­hen wichtig, um im Titelrenne­n zu bleiben. „Jetzt kommen sie zu uns und das ist natürlich eine ganz andere Atmosphäre. Ich denke, dass wir vor unseren Fans viel besser spielen. Warum sollten wir also nicht gewinnen?“, stellt Diagonalan­greifer Knezevic in den nicht mehr leeren Raum, während Geschäftsf­ührer Gaugl mit Edelfan Oswald diskutiert, ob man nicht noch die Linien auf dem Hallenbode­n nachkleben sollte. am Sonntag (20.15 Uhr, ORF Sport+) ist jedenfalls alles angerichte­t. Mehr als 1000 Fans finden dank Zusatztrib­üne wieder Platz in der Hartbergha­lle, mit einem Ticket des Fußball-Derbys zwischen Hartberg und Sturm kostet der Volleyball-Eintritt nur fünf Euro. Gelingt der Heimsieg gegen die übermächti­gen Tiroler, lebt der Traum vom Meistertit­el weiter in der Volleyball-Hauptstadt.

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Ivan Dimitric, Felix Oswald, Richard Hensel und Markus Gaugl packen mit an
JANISCH Dorde Knezevic, Ivan Dimitric, Felix Oswald, Richard Hensel und Markus Gaugl packen mit an
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GEPA Für das erste Finalspiel „dahoam“ Der Heimvortei­l in Hartberg soll Berge versetzen

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