Zwischen Titelchance, EM-Teilnahme und Vaterfreuden
Tomi Horvat ist der einzige heute im Kader stehende Torschütze von Sturm, der bei einem Ligasieg der Grazer in Hartberg traf.
Der SK Sturm steht seit dem Amtsantritt von Trainer Christian Ilzer vor allem für eines: intensives Gegner- und Balljagen. Technisch hochwertige Ballaktionen kommen beim Ziel, den Ball so schnell wie möglich von A nach B zu bringen, des Öfteren zu kurz. Der Erfolg, er gibt Ilzer und seinem Trainerteam recht.
Und doch: Auch die feinen Techniker kommen im Team der Schwarz-Weißen nicht zu kurz. Einer von ihnen ist Otar Kiteishvili. „Er ist ein Magier“, sagt Tomi Horvat. Und Horvat selbst? „Das weiß ich nicht, das müssen andere sagen.“Der bescheidene Slowene ist neben dem Georgier wohl der beste Techniker in den Reihen der Grazer und darf das im Jahr 2024 auch wieder regelmäßig als Stammspieler zeigen. Im Herbst reichte es oft nur für Kurzeinsätze: „Das war nicht einfach für mich. Ich habe aber immer weitergearbeitet und auf meine Chance gewartet. Und wenn ich die Möglichkeit hatte, habe ich die Chancen genutzt, denke ich.“
Zuletzt brillierte Horvat beim 4:3-Erfolg im Cup-Halbfinale in Salzburg mit einem Tor und zwei Vorlagen. „Das war sicher das beste Spiel von mir im Sturm-Trikot“, sagt der 25-Jährige, der seine zweite Saison in Graz verbringt. Schon im Vorjahr sorgte Horvat mit dem Goldtor im Semifinale gegen den LASK für das Erreichen des Cup-Endspiels. Dort kam er erst in der Schlussphase zum Einsatz. „Ich hoffe schon, dass ich diesmal im Finale gegen Rapid von Anfang an spielen werde. Das wäre dann bestimmt mein größtes Spiel bisher. Aber es sind noch ein paar Wochen bis dahin und inzwischen haben wir wichtige Spiele, in denen hoffentlich alles gut für uns läuft.“
Seit dem Aufstieg der Hartberger in die Bundesliga hat Sturm nur zwei der sieben Auswärtsspiele in der Oststeiermark für sich entschieden. In der Seuchensaison 2019/20 war es ein 2:1, bei dem Kiril Despodov doppelt traf. Auch im Februar des Vorjahres gab es einen 2:1-Erfolg von Sturm. Nach Manprit Sarkaria, der verletzungsbedingt fehlt, jubelte Horvat. „Natürlich kann ich mich erinnern. Es ist für jedes Team schwierig, in Hartberg zu spielen. Man muss in diesem Stadion immer voll fokussiert sein.“
Der Fokus liegt beim slowenischen Teamspieler derzeit ausschließlich auf dem SK Sturm. Und gleichzeitig doch irgendwie auch auf der Europameisterschaft im Sommer. Die Slowenen treffen dort in Gruppe C auf Serbien, England und Dänemark. Mit Horvat? „Ich hoffe schon. Ich muss schauen, dass ich bei Sturm konstant gute Leistungen zeige. Eine Europameisterschaft ist schon vor dem Fernseher aufregend, aber wenn man als Spieler dabei sein könnte, wäre es einfach unglaublich.“Im März steuerte Horvat im Test gegen Malta einen Scorerpunkt bei und machte so Werbung in eigener Sache.
Überhaupt wird der Sommer ein ganz besonderer für den Offensivspieler. Neben der möglichen EM-Teilnahme und den beiden Titelchancen mit Sturm wartet ein privater Höhepunkt auf Horvat: „Meine Freundin und ich bekommen Anfang Juli Nachwuchs. Ich kann es kaum erwarten.“