Märkte laden jetzt auch sonntags ein
Nur Wirte am Lendplatz durften bisher am Sonntag Gäste bewirten. Demnächst ist das in fünf Grazer Marktgebieten möglich.
Selbst bei dem aktuell unfreundlichen Wetter bleiben sie nicht leer, als die Temperaturen kürzlich an der 30-Grad-Marke kratzten, wurden sie gestürmt: die Gastgärten. Für alle, die ihren Spritzer oder Apfelsaft im Freien am liebsten im Ambiente der Grazer Marktplätze genießen, gibt es nun gute Nachrichten: Am Freitag beschloss der Stadtsenat, dass die Gastrostandln in fünf Grazer Marktgebieten künftig auch am Sonntag offenhalten dürfen. Los geht es am 12. Mai.
„In den vergangenen beiden Jahren haben wir den lang gehegten Wunsch einer Öffnung der Gastronomie am Sonntag am Lendplatz mit einem Pilotprojekt erprobt – mit sehr zufriedenstellenden Ergebnissen“, unterstreicht der für die Grazer Märkte zuständige Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP). Nachdem die Rückmeldung der Wirte positiv war, verankert man die Sonntagsöffnung nun in der Marktordnung. Zum Schutz der Anrainer bleiben die Öffnungszeiten am Sonntag auf 9 bis 18 Uhr beschränkt.
Aufsperren dürfen die Gastrobetriebe in den Marktgebieten am Lendplatz, Jakominiplatz, Geidorfplatz, Griesplatz und Reininghaus. Ausgeklammert bleibt mit dem Kaiser-JosefPlatz allerdings das beliebteste Freiluftwohnzimmer in der Stadt. Nachdem der Platz jetzt schon stark genutzt und bespielt werde, sei dort für ein gutes Miteinander von Gastronomie und Anrainern keine Sonntagsöffnung möglich, räumt Hohensinner ein. Tatsache ist: Der Platz ist zu jeder Zeit ein beliebter Treffpunkt, Anwohner klagen über Lärmbelästigung. Nach wie vor ist das Verhältnis zwischen ansässigen Gastronomen und einigen Anrainern nicht das beste. Um Entspannung ist man bemüht. „Heuer wird es eine Art Mediator am Platz geben. Er wird etwa auf die Leute zugehen, wenn sie zu später Stunde zu laut sind“, stellt Valentin Abt vom Platzhirsch in Aussicht. Wirte, Marktreferat und Bezirksvertretung tun sich für diese Aktion zusammen.
Hört man sich bei den Wirten und Wirtinnen um (siehe auch rechts), begrüßen alle, dass es in Zukunft die Möglichkeit gibt, sonntags offenzuhalten, auch wenn sie selbst nicht aufsperren werden. Skeptisch sehen viele die Sperrstunde um 18 Uhr. Thomas Kriegler, Chef des Chivito am Lendplatz, hat sich deshalb bisher nicht eingeklinkt. „Im Sommer ist erst abends was los, damit es sich auszahlt, müsste ich mindestens bis 20 Uhr offenhalten“, glaubt er. Am Kaiser-Josef-Platz hätten sich viele eine Freigabe des Sonntags für alle gewünscht. Dafür setzt man nun auf den Samstag. Jeden ersten Samstag im Monat findet ab sofort das „Platzl’n“mit kulinarischen Genüssen und Livemusik statt.