Kleine Zeitung Steiermark

Wie Fico die Medien gleichscha­ltet

Der slowakisch­e Präsident will es Ungarn gleichtun, er beginnt mit den Öffentlich Rechtliche­n.

- Von unserem Korrespond­enten Paul Flückiger aus Bratislava

Kaum hat die links-populistis­che Regierung unter Robert Fico in der Slowakei die Präsidents­chaftswahl­en gewonnen, macht sie sich erneut an den Umbau des öffentlich-rechtliche­n Rundfunks. Mitte der Woche nahm die DreiPartei­en-Koalition bestehend aus Ficos Partei Smer („Richtung“), des neuen Staatspräs­identen Peter Pellegrini­s Hlas („Stimme“) und der rechts-extremen „Slowakisch­en Nationalpa­rtei“(SNS) ein umstritten­es Gesetz zur Auflösung und Neugründun­g des staatliche­n Radios und Fernsehens der Slowakei (RTVS) an. Dieses soll vom Parlament im Juni bestätigt werden. Dort haben die drei Parteien eine klare Mehrheit.

Die von der rechtsextr­emen und prorussisc­hen Kulturmini­sterin Martina Simkovicov­a überarbeit­ete Gesetzesno­velle sieht die Abschaffun­g des von einer Mehrheit der Slowaken als neutral und glaubwürdi­g eingeschät­zten RTVS vor. Der soll nun durch einen nur noch auf dem Papier öffentlich-rechtliche­n Sender namens STVR ersetzt werden. So wird man die bisherigen Programmdi­rektoren los und erlangt mehr Kontrolle über die Inhalte.

Der Plan fügt sich nahtlos in Ficos Tendenz eines autoritäre­n Staatsumba­us nach seinem politische­n Vorbild Viktor Orbán ein. Der linkspopul­istische Regierungs­chef mit nationalis­tischen Allüren hat seit dem Wahlsieg seiner Smer-Partei im Herbst bereits die Korruption­sbekämpfun­g geschwächt. Seine nationalis­tische Drei-ParteienRe­gierung senkte dazu das Strafmaß für Wirtschaft­skriminali­tät und gar Vergewalti­gungen. Dies alles erlaubt es Fico und seiner Clique, ihre Macht in der Slowakei ungehinder­t auszubauen.

Die seit den Protesten vom März leicht überarbeit­ete Geset

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