„Wollen Vorsorge heuer beschließen“
Landesrat Karlheinz Kornhäusl reagiert auf Bericht. Leser ärgern sich über Wartezeiten.
Experten fordern ein Darmkrebs-Screening für die Steiermark, denn: Während die Vorsorge-Untersuchung das Potenzial hat, Darmkrebs zu verhindern, gehen viel zu wenig Menschen zur Vorsorge-Koloskopie. Darüber berichtete die Kleine Zeitung diese Woche. Daraufhin meldeten sich einige Leser und Leserinnen bei uns und fragten: Warum warte ich so lange auf einen Termin für die Vorsorge, wenn so wenige Menschen hingehen? „Ja, leider kennen wir das Problem der langen Wartezeiten, im Durchschnitt sind es in der Steiermark neun Monate“, sagt Christoph Högenauer, Darmkrebsspezialist an der Med Uni Graz.
Der Hintergrund ist ein finanzieller, wie Facharzt Martin Hoff, selbst Vorsorge-Anbieter, beschreibt: „Viele Fachärzte bieten die Vorsorge-Koloskopie nicht an, weil die Anschaffung des Equipments mit großen Kosten verbunden ist.“Gleichzeitig seien die dafür bezahlten Tarife durch die Gesundheitskasse niedrig. Das bestätigt auch Christian Scherer (Krebshilfe): „Die derzeitige Honorierung ist leider kein großer Anreiz, diese endoskopische Untersuchung anzubieten.“In den Spitälern verschärfe der Personalmangel das Problem. Um effizient zu arbeiten, müssten die teuren Geräte von mehreren Ärztinnen und Ärzten gemeinsam genutzt werden. Allerdings unterstreichen alle Experten: Es werde an der Lösung gearbeitet. Um ein Darmkrebs-Screeningprogramm umsetzen zu können, müssen die Kapazitäten dafür ausgeweitet werden. Diese Woche fand auch die erste Expertenrunde zum Thema mit Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl statt. Kornhäusl: „Ich will den Darmkrebs in der Steiermark zurückdrängen, daher werden wir in den nächsten Monaten mit unseren Partnern ein Vorsorge-Projekt erarbeiten. Es ist ambitioniert, aber ich will, dass es noch in diesem Jahr in der Gesundheitsplattform beschlossen wird.“