Ilzers Marschroute ist klar: „Wir wollen das Double“
Sturm verspielte in Salzburg ein 2:0. Trainer Christian Ilzer sieht Rapid nun im Cup-Finale im Vorteil.
Ein Punktgewinn in Salzburg ist normalerweise für jedes Team ein Erfolgserlebnis. Normalerweise. Denn der SK Sturm führte beim Serienmeister zur Pause nach einem Doppelpack von Alexander Prass mit 2:0, hatte eine Hand bei diesem Spielstand bereits am Meisterteller. Am Ende mussten sich die Steirer aber mit einem 2:2 begnügen. „Es herrscht ein Gefühlschaos. Wir führen 2:0, müssen das dritte Tor machen. Und dann ist Salzburg gut aus der Pause gekommen, hat dominiert“, sagt Prass. „Die Situation ist jetzt eben gleich wie vor dem Spiel, es sind noch immer drei Punkte Abstand.“
Obwohl der Punkteabstand drei Runden vor Schluss der gleiche ist, hat sich eines geändert: Salzburg hat es nicht mehr in der eigenen Hand, muss auf einen Umfaller der Grazer hoffen. „Es ist jetzt zwar etwas enttäuschend, aber wir haben alles in der eigenen Hand“, sagt Jon Gorenc Stankovic. Der Mittelfeldmotor der Grazer meinte zur Schlussphase, in denen die Gäste auch etwas Glück hatten: „Wir arbeiten jeden Tag für dieses Glück. Wenn wir jetzt alle Spiele gewinnen, sind wir Meister.“
Nach dem Remis in Salzburg ist klar: Bei Punktegleichheit würden die „Bullen“vor den Grazern liegen. Dafür müsste Sturm aber eben einmal patzen und die Salzburger wohl alles gewinnen. „Wir haben es nicht in der eigenen Hand, aber aufgeben tut man einen Brief“, sagt Salzburg-Goalie Alexander Schlager. Der Trainer der Gäste, Christian Ilzer, spricht von nötiger Nervenstärke. „Der letzte Schritt ist nie einfach. Da darf man keine falschen Gedanken haben. Wir haben noch nichts, das muss allen bewusst sein.“Der Plan sei dennoch klar: „Wir wollen das Double.“
Für das Cup-Finale am Mittwoch in Klagenfurt gegen Rapid schiebt Ilzer die Favoritenrolle den Wienern zu. Trotz deren 0:5-Niederlage beim LASK. „Rapid schont seit zwei Wochen alles, was geht. Wir haben etwas Müdigkeit drinnen. Rapid ist daher leichter Favorit. Aber wir wollen diesen Titel.“Die vom Trainer angesprochene Müdigkeit lässt Kapitän Stefan Hierländer nicht gelten. Weil die Atmosphäre im Endspiel vor knapp 30.000 Fans ganz anders sein wird, weil es um die erfolgreiche Verteidigung des Cup-Titels geht. Für das Liga-Finish erwartet Hierländer gegen Hartberg (daheim), LASK (auswärts) und Klagenfurt (daheim) „drei schwierige Spiele. Aber wir müssen nicht mehr nach Salzburg schauen“, sagt Hierländer. „Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen. Und am Ende bekommt jeder das, was er verdient.“
Was sich Sturm am Ende verdient haben wird, steht noch in den Sternen. Vom Double bis zu einer titellosen Saison ist alles drinnen. „Die Stimmung ist gut. Am Mittwoch gehen wir in unser erstes Finale“, sagt Stankovic.