Durch „Zufallsfund“zur ESA
Stefan Pogatscher (41) unterstützt als einziger externer europäischer Materialexperte die Mondmission „Gateway“der ESA.
Eine Aluminiumlegierung, die Strahlung um ein Viel- faches besser standhält als bisherige Materialien: Eine solche Legierung hat Stefan Pogatscher einen Platz in der Mondmission „Gateway“der ESA verschafft. Diese Eigenschaft des Materials war allerdings ein echter Zufallsfund. „Wir entwickeln Aluminiumlegierungen, die möglichst viele Eigenschaften vereinen, da diese leichter zu recyceln sind“, erzählt der 41-Jährige. Dass die neue geschaffene Metalllegierung besonders resistent gegen Strahlung ist, hat schließlich ein Mitarbeiter, der als
Post Doc in dem Forschungsteam von Pogatscher arbeitete, durch Zufall herausgefunden.
Das Ergebnis könnte die Raumfahrt revolutionieren. Denn: „In Bereichen, die weiter weg sind von der Erde, sind die Bedingungen extrem. Die Strahlenpartikel der Sonne zerstören Materialien nicht nur, sondern machen sie radio- aktiv“, erklärt Pogatscher, der drei Jahre an der ETH in Zürich forschte. Dieser Umstand ist laut Pogat- scher auch der Grund dafür, dass ein Flug zum
Mars bisher unmöglich ist. Das könnte die neu geschaffene Legierung verändern.
Genau um diese Beständigkeit geht es auch bei der Mondmission „Gateway“. Hier arbeitet er an der Konzeption eines Kastens mit, der außen an der Raumstation befestigt werden soll und der Materialien, aber auch biologische Stoffe auf deren Beständigkeit testet. „Ich habe mich total über das Angebot gefreut. Ich bin der einzige externe Materialexperte aus Europa, der an dem Projekt beteiligt ist“, erzählt der zweifache Vater. S ein Interesse für Metalle hat bereits in der Kindheit begonnen. „Bei uns in der Region gibt es kaum jemanden, der keinen Bezug zur Metallurgie hat, bei mir war es mein Opa, der mich mit seinem Interesse für Metalle angesteckt hat“, erzählt der Leobener.
Stefan Pogatscher erfüllt sich mit dem Projekt einen Kindheitstraum