Fünf Gemeinderäte steigen aus
Die Selzthaler Vizebürgermeisterin und vier weitere ÖVP-Gemeinderäte sehen keine Basis mehr für eine Zusammenarbeit mit Bürgermeister und Parteikollegen Hannes Mitterhauser.
Es ist der vorläufige Höhepunkt eines seit Monaten schwelenden Konfliktes: Gleich fünf Selzthaler ÖVP-Gemeinderäte und Gemeinderätinnen, darunter Vizebürgermeisterin Monika Zeiser, legten in einer konzertierten Aktion ihr Mandat zurück. Der Groll auf den eigenen VP-Bürgermeister Hannes Mitterhauser war trotz Schlichtungsversuchen der Bezirksund Landespartei letztendlich zu groß geworden.
„Uns ist die Entscheidung nicht leicht gefallen“, sagt Monika Zeiser. „Der Bürgermeister informiert uns nicht, blockiert die Arbeit in der Gemeinde, hält Termine
nicht ein, lässt Fraktionssitzungen ausfallen, ist dafür aber ein Meister des Hinausschiebens und Vertröstens.“Zeiser hat ihn von Oktober bis Jänner wegen krankheitsbedingter Abwesenheit vertreten. Gemeinsam mit ihm hatte man 2020 die Sensation geschafft und eine jahrzehntelange SPÖ-Dominanz in einen knappen ÖVP-Wahlsieg mit einem Ergebnis von 8:7 Sitzen im Gemeinderat verwandelt. Mit den Rücktritten ist jetzt die ÖVP-Mehrheit zerbröselt. Stimmt es, dass wahrscheinlich nur mehr ein ÖVP-Kandidat von der Wahlliste nachrücken will, schaut es düster aus.
„Mit ihm geht es nicht. Aus, wir können nicht mehr“, fasst Monika Zeiser zusammen. Allerdings: Man könne sich aber „vorstellen, wieder in den Gemeinderat zurückzukehren, wenn Hannes als Bürgermeister zurücktritt“. Bürgermeister Hannes Mitterhauser sieht die Sache völlig anders. „Nein, das stimmt überhaupt nicht“, sagt er zu den Vorwürfen. Er habe seine „Sachen alle erledigt“. Zeiser wolle „nur um jeden Preis Bürgermeisterin werden“. Er sei „gerade am Kämpfen“, mögliche ÖVP-Kandidaten der Wahlliste zum Eintritt in den Gemeinderat zu bewegen: „Ich hoffe, dass es gelingt, fünf Personen zu finden.“Er denke nicht an Rücktritt und werde bei der Gemeinderatswahl 2025 wieder ins Rennen gehen. ÖVP-Bezirksparteiobmann LAbg. Armin Forstner: „Wir haben viel versucht. Aufgrund unüberbrückbarer Differenzen ist es aber zu diesem Entschluss gekommen. Der Bürgermeister muss schauen, was er daraus macht.“