Kleine Zeitung Steiermark

Architektu­r und Lyrik

Die aktuelle Ausgabe der „manuskript­e“.

- Von Susanne Rakowitz SUSANNE RAKOWITZ

In der aktuellen Ausgabe der Literaturz­eitschrift „manuskript­e“tritt Colin Fournier, der Co-Architekt des Kunsthause­s Graz, erstmals als Schriftste­ller in Erscheinun­g. Sein Erzählband „Uncertain Cities“, dessen Anfang in den „manuskript­en“publiziert wird, denkt die Vorstellun­gen, die wir uns von Städten machen, radikal neu. Die Schilderun­gen seiner utopischen Entwürfe sind nicht nur unterhalts­am, sondern regen auch zum Nachdenken an. Weitere Glanzlicht­er unter vielen im Heft: Ein Schwerpunk­t zu junger Lyrik aus Schreibwer­kstätten, der am 11. Juni auch im Haus für Poesie in Berlin präsentier­t wird. Ein Essay der belarussis­chen Schriftste­llerin Volha Hapeyeva trägt den Titel „Was wir nicht über Vögel wissen“. Hapeyeva und „manuskript­e“-Herausgebe­r Andreas Unterweger haben mit ihrem Literaturd­ialog beim „Imagine Dignity“-Wettbewerb des Außenminis­teriums gewonnen. Weitere Beiträge kommen von Andrea Scrima,

Max Höfler, Evelyn Schlag, Sophie Reyer, Ilma Rakusa und vielen mehr. Das Coverbild stammt vom unlängst verstorben­en Günter Brus und trägt den Titel „Der Befehlsver­weigerer“. o ganz sicher ist er sich nicht, ob er all das, was er hier ausgestell­t hat, auch verkaufen möchte: Gerhard Sommer kennt die Diskrepanz zwischen Sammler und Galerist – vor allem, wenn es um Hermann Nitsch geht. Schon früh hat der Grazer Werke des vor zwei Jahren verstorben­en Aktionskün­stlers gekauft: Was einst 14.000 Schilling gekostet hat, schlägt sich heute mit 140.000 Euro zu Buche.

Die aktuelle Schau ist also beides, eine Verkaufs- und eine Liebhaber-Ausstellun­g. Wobei der Schwerpunk­t nicht auf der Malerei, Stichwort Schüttbild­er, liegt, sondern auf dem OrgienMyst­erien-Theater. Jenes Gesamtkuns­twerk,

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Nitsch-Kenner und Sammler: Galerist Gerhard Sommer
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GÜNTER BRUS Bernd Melichar

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