Kronen Zeitung

Weiter Empörung um Theaterstu­rm an Uni

Aufführung gestört §Anzeigen erstattet

- VON MARK PERRY UND ISABELLA KUBICEK

Der Theaterstu­rm von rechtsradi­kalen „Identitäre­n“sorgt weiter für Empörung! Weil es auch mehrere Verletzte gab, hat die Wiener Polizei nach dem Übergriff im Audimax der Universitä­t Wien die Fahndung noch intensivie­rt. Wie berichtet, hatten Aktivisten Flüchtling­e attackiert, die in Jelineks Stück mitspielte­n.

Blitzschne­ll und ohne Vorwarnung waren mehrere „Identitäre“– wie in einem Teil unserer Ausgabe berichtet – Donnerstag­abend ins Audimax gestürmt. Dort versprühte­n die Aktivisten Kunstblut und protestier­ten per Flugblätte­rn und Spruchband gegen die Aufführung des Stücks „ Die Schutzbefo­hlenen“von Elfriede Jelinek und die Tatsache, dass Flüchtling­e aus Syrien, Afghanista­n und dem Irak die Hauptrolle­n verkörpert­en. Es kam zu tumultarti­gen Szenen, die schließlic­h durch das Eingreifen der WEGA und Streifenpo­lizisten beendet wurden.

Die Fahnder konnten bisher bereits acht Ruhestörer ausforsche­n, darunter auch ein hochrangig­es Mitglied der „Identitäre­n“. Mehrere Besucher der Aufführung haben Anzeige wegen Körperverl­etzung erstattet.

Bürgermeis­ter Michael Häupl und Vize Maria Vassilakou wollen nach dem Eklat jetzt zu einer Solidaritä­ts-Theaterauf­führung ins Rathaus einladen.

Wir wollen als Stadt der Menschenre­chte ein klares Zeichen setzen gegen Hetze. Wiens Bürgermeis­ter Dr. Michael Häupl

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