Monster der Leidenschaft als undankbarster Gegner
Die letzte Hürde auf dem ersehnten Weg ins Finale nach Mailand – sie ist für den FC Bayern besonders undankbar und heißt Atlético Madrid! Das ergab die Auslosung in Nyon, die damit für das Duell der besten Offensive (28 Bayern-Tore in der aktuellen Königs
Den Ruf als undankbarster Gegner Europas hat sich Atlético Madrid mit physischem Spiel hart erkämpft. Ermauert. Ergrätscht. „Wir sind einfach eine Gruppe ehrlicher Arbeiter, da gibt es schlechtere Werte in der heutigen Gesellschaft“, sagt Trainer Simeone nicht ohne Stolz. Der Argentinier wan- delt stets auf dem schmalen Grat zwischen Heißblütigkeit und Irrsinn. Seine Truppe ist das perfekte Beispiel, wie sich eine Mannschaft den Charakter des Trainers einverleiben und bedingungslos nach seinen Prinzipien und Idealen agieren kann. „Als Fußballspieler habe ich das Maximum aus meinen begrenzten Möglichkeiten herausgeholt. Weil ich Leidenschaft habe – alles, was ich erreicht habe, verdanke ich meiner Leidenschaft“, so der 45-Jährige.
Vor dessen Team auch Bayern-Trainer Pep Guardiola warnt: „Ich weiß, wie speziell, wie gut Atlético ist. Wir brauchen zweimal 90 Minuten mit voller Konzentration. Sie spielen mit der Mentalität ihres Trainers. Die Spieler folgen ihm. Im Stadion dort herrscht die beste Stimmung in Europa.“Sportvorstand Sammer legt nach: „Atlético ist ein Leidenschaftsmonster. Die Chancen stehen 50 zu 50. Wir haben eigene Waffen, um uns durchzusetzen – aber es wird extrem.“
Denn Atlético liegt in der Meisterschaft nur drei Punkte hinter Barcelona, kassierte in der Champions League in dieser Saison erst fünf Gegentore. Und ist laut Simeone „mit dem Erreichen des Halbfinales nicht am Ziel!“Das heißt Finale, in dem man bereits vor zwei Jahren stand, bis zur Schlussminute 1:0 führte. Ehe Ramos Erzrivale Real in die Verlängerung rettete, in der Atlético 1:4 unterlag.