Immer weiter
Aan eine Zeit wach, in
tletico Madrid. Da werden Erinnerungen der die Unbeschwertheit regierte. Die Noten im Gymnasium waren noch gut, die Mädchen trotz gemischter Klasse unter sich, der Kopf also frei für das wirklich Wichtige im Leben: Fußball.
Und dann dieser denkwürdige 15. Mai 1974: Meine Eltern ließen mich, den sportbegeisterten 12-Jährigen, die Liveübertragung des Endspiels im Europacup der Meister sehen. Mein erstes großes Finale!
Ein unvergessenes: Bayern München schien im Brüsseler Heysel-Stadion von Atlético schon geschlagen zu sein, lag kurz vor dem Ende der Verlängerung 0:1 hinten, gab aber niemals auf und schaffte in der 120. Minute durch einen Weitschuss des Verteidigers Georg Schwarzenbeck noch den Ausgleich.
Diese Mentalität hat mich, den damals noch vereinslosen Fan, fasziniert. Plötzlich hatte ich eine Heimat: Dieses Immer weiter, immer weiter, dieses Kämpfen bis zum Schluss, dieses Zusammenhalten und Aufstehen nach Rückschlägen hat mich sofort fasziniert: Ich wurde nicht zuletzt aufgrund dieser Einstellung Mittel- und Langstreckenläufer, später – obwohl wenige an eine Chance in diesem Beruf glaubten – Sportjournalist und ein Freund des FC Bayern. Bis jetzt.
Der deutsche Meister gewann übrigens 1974 das Wiederholungsspiel, das es damals noch gab, mit 4:0, holte zum ersten Mal den Landesmeister-Pokal und traf nie wieder auf Atlético Madrid.
Aber für immer prägend bleibt diese 120. Minute im ersten Match: Immer weiter, immer weiter . . .