Das Patent auf Leben
Ich habe mit Erstaunen und Besorgnis diesen Artikel in der „Krone bunt“gelesen. Wie kann das möglich sein, dass auf bereits bestehende Produkte ein Patent erteilt werden kann? Patente werden doch nur auf neue Erfindungen oder Neuentwicklungen erteilt.
So war es zumindest in meiner aktiven Zeit als Chemiker (Entwicklung und Produktion). Genmanipulierte Lebensmittel, wie immer man auch dazu steht, sind zumindest eine Neuerung! Ich kann es einfach nicht glauben, dass dies möglich ist. Müssen dann gar die Bauern so mir nichts, dir nichts den Konzernen Lizenzgebühr zahlen?
Schließlich kann man die bisherigen Lebensmittel als längst veröffentlichtes Gut betrachten. Sollte dies aber wirklich möglich sein, wird bald jemand Wasser und Luft für sich patentieren, dann müssten wir fürs Trinken und Atmen noch extra bezahlen. Ich kann nur hoffen, dass ich etwas falsch verstanden habe! Johann Hemetsberger, Wien
Bundespräsidentenwahl und „Dancing Stars“
Zwischen der aktuellen Bundespräsidentenwahl und der TV-Sendung „Dancing Stars“gibt es, was die Kandidaten betrifft, offensichtlich gewisse Gemeinsamkeiten: Es kommt nicht so sehr aufs Können an. Der glitschige Schmäh der Jazz Gitti ist vielen Zusehern („Votern“) offenbar mehr wert, als eine elegante Rumba aufs Parkett zu legen. Die Juroren gehen ihren fachkundigen Weg mit ihren Taferln, aber das Publikum schert sich darum keinen Deut. Bei der Präsidentenwahl fehlt nur mehr, dass die Kandidaten vorsingen müssen – wie im Kindergarten. Man macht die Anwärter zu Deppen, so kindisch geht’s da zu. Aufs Können kommt’s offenbar auch nicht an, sonst würden die Meinungsumfragen anders aussehen. Die einzige Überraschung ist allerdings noch offen: dass Richard Lugner in die Stichwahl kommt und kundige Professoren das Schlusslicht bilden! Dr. Josef Mannert, Wien