Jan Böhmermann: Merkels Super-GAU!
Es ist eben leider immer so, dass der erste Schritt in die falsche Richtung zahlreiche negative Aspekte zur Folge hat. Frau Merkels unbedachter Willkommensruf an alle potenziellen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge dieser Welt hat sehr bald viele zunächst Gutwillige an ihrer Seite überfordert; durch ihren umstrittenen Deal mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan wurde nicht nur die BRD, sondern praktisch die ganze EU in eine riskante Abhängigkeit von dessen Wünschen und Launen gebracht.
Besonders deutlich merkt man das im Umgang mit der Causa „Böhmermann“. Der hatte sich mit einer „Schmähsatire“gegen den „Sultan“eine saftige Klage eingehandelt, bei der es generell darum geht, was noch als legale freie Meinungsäußerung zu akzeptieren ist und was nicht mehr. In der Türkei sind bereits fast 2000 Personen (darunter auch halbe Kinder!) wegen „Beleidigung Erdoğans“inhaftiert und warten auf einen Prozess. Dieser Strafbestand wird nun erstmals auch auf das Ausland ausgedehnt.
Eine Anmaßung, gewiss! Aber im deutschen Strafrecht befindet sich tatsächlich ein Paragraf, der ehrenrührige Äußerungen gegen internationale Politiker verbietet. Zumindest dann, wenn diese nicht mit klaren Fakten untermauert sind. Bei Böhmermann trifft das, im Gegensatz zum „extra 3“-Video, in keiner Weise zu. Aber das weiß er auch selbst. Und deshalb sollte sein „Gedicht“auch nur als Beispiel dafür dienen, was den Rahmen des Legalen sprengt! So wie ja auch in den Verkehrsregeln aufgelistet wird, was man als Straßenbenützer alles NICHT tun darf!
Die Frage ist jetzt natürlich die, ob Böhmermanns vorangestellte „Beispiel“-Behauptung tatsächlich ernst gemeint war oder ob er nur versuchte,
auf diese Weise das, was seine Meinung über Erdoğan ist, für ihn gefahrlos zu transportieren. Dass dessen Humor praktisch nicht vorhanden ist, das weiß man inzwischen nur zu genau. Und weil ihn die Frau Merkel und die EU „brauchen“, sieht sich Europa in der Zwickmühle, entweder „westliche Werte“wie die Meinungs- und Redefreiheit zu verteidigen, oder einen neuerlichen millionenfachen Flüchtlingszustrom in Kauf zu nehmen, wenn die Türkei beim „Abhalten“nicht mehr mittun will! Man hüte sich also stets vor dem ersten „falschen Schritt“. Helmut Magnana, Wien
Präsidentenbeleidigung
Man kann zum türkischen Präsidenten Erdoğan stehen, wie man will. Aber ein Staatsoberhaupt durch einen unbedeutenden Satiriker namens Jan Böhmermann derart zu beleidigen, grenzt entweder an völlige Dummheit oder Selbstvernichtung. Dem türkischen Präsidenten Sex mit Kindern und Tieren zu unterstellen, hat weder etwas mit Satire noch mit Kunst zu tun. ist Beleidigung der untersten Schublade und einfach primitiv. August Haug, Behambeg
Erdoğan
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber Satire ist nun mal Satire und kann auch schon mal hart ausfallen.
Daraus einen Staatsakt zu machen und sogar die Justiz einzuschalten, ist einer Demokratie unwürdig und passt eher in eine Diktatur. Im Übrigen, Herr Erdoğan, die Größe eines Politikers wird an seiner Reaktion und seinem Handeln gegenüber seinen Kritikern gemessen und nicht umgekehrt. Ernst Pitlik, Wien
Die Schweiz will ihren Kanton Tessin vor einem befürchteten Ansturm von Flüchtlingen schützen und denkt an einen Einsatz von 2000 Soldaten des Schweizer Panzerbataillons an ihrer Grenze zu Italien nach.
Warum? Einem Bericht des Tessiner Sicherheitsdirektors Norman Gobbi zufolge sollen in der Vorwoche 169 (!) Flüchtlinge die Grenze zwiDas schen Italien und der Schweiz illegal überquert haben. Eine solche Schutzmaßnahme dürfen die Schweizer ungestraft ins Auge fassen, nur unser Land wird wegen der angekündigten Grenzkontrollen am Brenner in der EU – vor allem in Italien – „geächtet“!
Soll das kleine Österreich Zehntausende Flüchtlinge aus aller Herren Länder nach wie vor aufnehmen, und viele andere EU-Länder schauen dabei unbeteiligt zu?