Absetzungs-Drama in Brasilien
Brasilia. – Präsidentin Dilma Rousseff hinterlässt ein katastrophales Erbe, egal ob sie im Oktober definitiv vom Senat abgesetzt wird oder nicht: Brasilien stürzte aus dem Höhenflug in das totale Desaster ab.
Die Ursachen für die Probleme des größten Staates Südamerikas sind vielfältig:
WIRTSCHAFTSKRISE: Dem Land droht die tiefste Rezession seit den 1930er-Jahren. Es ist ein regelrechter Infarkt der mit viel Korruption geschmierten Wirtschaft.
ARBEITSLOSIGKEIT: Schon 9,6 Mio. Arbeitslose, der Konsum ist eingebrochen, steigende Preise durch die Inflation.
STRUKTURPROBLEME: Durch ein hohes Staatsdefizit fehlen Mittel für Investitionen, die Infrastruktur ist marode. Zudem gibt es Probleme mit der überbordenden, politisch durchsetzten Bürokratie.
ROHSTOFFPREISE: Der niedrige Erdölpreis lässt die Exporteinnahmen sinken. Zudem ist der Ölkonzern Petrobras, mit 80.000 Angestellten größter Arbeitgeber, in einen enormen Korruptionsskandal verwickelt. Das staatliche Unternehmen verbuchte 2015 einen Verlust von 8,6 Milliarden Euro und muss massiv sparen.
DEMONTAGE DER POLITISCHEN KLASSE: Der Polit-Star und Rousseff-Vorgänger Lula da Silva hatte sein Wirtschaftswunder auf massive Korruption aufgebaut. Er ließ sich von Unternehmen schmieren und kaufte sich mit dem Geld die Gefolgschaft des Parlaments. Diese Blase ist geplatzt.