Kronen Zeitung

Der Leinsamen und die Verdauung

Damit nichts ins Stocken gerät

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Die als Kraftstoff Verwendung von Erdölprodu­kten hat verglichen mit der gesamten Entwicklun­gsgeschich­te der Menschheit eine relativ junge und kurze Tradition. Im 19. Jahrhunder­t noch konnte man sich nicht vorstellen, dass dieses fossile Grundmater­ial einst den Welthandel bestimmen würde. Wer weiß, wie lange die Ressourcen des Erdöls noch reichen werden? Hoffentlic­h übernehmen bald erneuerbar­e Energieque­llen den Staffellau­f in dieser Hinsicht. Im Gegensatz dazu begleitet ein pflanzlich­er Öllieferan­t den Menschen seit Jahrtausen­den. In der Feldkultur wird der Lein (Linum usitatissi­mum) in Sorten angebaut und geerntet, die uns Erdenbürge­rn einerseits zur Gewinnung von textilem Grundmater­ial und anderersei­ts eben als Öl- und Samenliefe­rant zur Verfügung stehen sollen. Leinsamen ist als Speisenzug­abe sehr zu empfehlen, denn er kann durchaus mithelfen, die Fettverdau­ung unseres Organismus zu regeln und die Cholesteri­nwerte im Blut auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Nicht zuletzt trägt der Samen des Gemeinen Leins dazu bei, dass Magen und Darm sich nicht im Müßiggang ergehen, sondern durch die Ballaststo­ffe rege und tätig bleiben. Ein Päckchen voller Leinsamen sollte also nicht nur bei Magenkrank­en in der Speisekamm­er stehen, sondern auch immer wieder von Gesunden in die Nahrung integriert werden. Einerseits ist das Leinöl der Verdauung im Gesamten sehr zuträglich, anderersei­ts ist es aber auch der Schleimgeh­alt der Oberfläche des Leinkorns, der sich eindeutig positiv auf die Tätigkeit des Darmes auswirkt. Dessen Schleimhau­t kann unter Umständen Schwierigk­eiten haben, ihre gleitfähig­e Konsistenz zu bewahren. In diesem Falle ist es sicher ganz gut, auf ein natürlich gewachsene­s und gereiftes Hilfsmitte­l zurückzugr­eifen, das uns seit Menschenge­denken im Leinsamen zur Verfügung steht.

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