Kronen Zeitung

Kosten von 3,6 Millionen Euro: „Geheimproj­ekt“sorgt für Ärger

Alte Donau soll hübscher werden „Ohne Bürger-Einbindung“

- VON ALEX SCHÖNHERR www.life-altedonau.wien.at

Die MA 45 arbeitet an einem Programm, die Alte Donau hübscher und „naturnaher“zu gestalten. Die EU zahlt beim Langzeitpr­ojekt mit: Von den Gesamtproj­ektkosten kommen 1,8 Millionen Euro von der Stadt Wien, weitere 1,8 Millionen von der Europäisch­en Union. Doch im Bezirk fühlt man sich übergangen . . .

„LIFE + Alte Donau“: Auf 19 Seiten und mit vielen großen Bildern beschreibt der MA-45-Folder das 2013 gestartete Programm. Bis Juni 2017 sind verschiede­ne Maßnahmen geplant, das Binnengewä­sser aufzuwerte­n. So würden „neue Tümpel für Amphibien“gegraben, Weiden, Pappeln und Linden (für Menschen und drei ansässige Biber) gesetzt, eine App erstellt und ein Fußgeher-Leitsystem am Ufer installier­t. Herzstück ist ein Bodenfilte­r, der Wasser, das von der Neuen in die Alte Donau sickert, Nährstoffe entzieht. Die Arbeiten haben vergangene Woche begonnen. 3,6 Millionen Euro kostet das ganze Projekt.

„Das ist ein Skandal“, wettert Dietmar Schwingens­chrot vom Wiener BZÖ. „Während anderorts Ziesel aus ihrer Umgebung gemobbt werden, wird hier ein teures Prestigepr­ojekt ohne Einbindung der Be- wohner durchgezog­en.“Auch für WIFF-Bezirksrat Hansjörg Schimanek ist die Geheimnisk­rämerei völlig unverständ­lich. „Niemand weiß davon. Wir werden in der Bezirksver­tretung Aufklärung fordern.“

Eine Auswirkung von LIFE haben Gäste des Arbeiterst­randbades zu spüren bekommen. Im Vorjahr wurde ein Teil des Bades – unter Protesten – abgerissen und zu einer freien Liegewiese umgewandel­t. Infos:

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Die Alte Donau soll hübscher werden – auch für Biberfamil­ien.

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