Kosten von 3,6 Millionen Euro: „Geheimprojekt“sorgt für Ärger
Alte Donau soll hübscher werden „Ohne Bürger-Einbindung“
Die MA 45 arbeitet an einem Programm, die Alte Donau hübscher und „naturnaher“zu gestalten. Die EU zahlt beim Langzeitprojekt mit: Von den Gesamtprojektkosten kommen 1,8 Millionen Euro von der Stadt Wien, weitere 1,8 Millionen von der Europäischen Union. Doch im Bezirk fühlt man sich übergangen . . .
„LIFE + Alte Donau“: Auf 19 Seiten und mit vielen großen Bildern beschreibt der MA-45-Folder das 2013 gestartete Programm. Bis Juni 2017 sind verschiedene Maßnahmen geplant, das Binnengewässer aufzuwerten. So würden „neue Tümpel für Amphibien“gegraben, Weiden, Pappeln und Linden (für Menschen und drei ansässige Biber) gesetzt, eine App erstellt und ein Fußgeher-Leitsystem am Ufer installiert. Herzstück ist ein Bodenfilter, der Wasser, das von der Neuen in die Alte Donau sickert, Nährstoffe entzieht. Die Arbeiten haben vergangene Woche begonnen. 3,6 Millionen Euro kostet das ganze Projekt.
„Das ist ein Skandal“, wettert Dietmar Schwingenschrot vom Wiener BZÖ. „Während anderorts Ziesel aus ihrer Umgebung gemobbt werden, wird hier ein teures Prestigeprojekt ohne Einbindung der Be- wohner durchgezogen.“Auch für WIFF-Bezirksrat Hansjörg Schimanek ist die Geheimniskrämerei völlig unverständlich. „Niemand weiß davon. Wir werden in der Bezirksvertretung Aufklärung fordern.“
Eine Auswirkung von LIFE haben Gäste des Arbeiterstrandbades zu spüren bekommen. Im Vorjahr wurde ein Teil des Bades – unter Protesten – abgerissen und zu einer freien Liegewiese umgewandelt. Infos: