Tierquäler-Ehepaar wieder vor Gericht
Schon zweite Verurteilung in einem Jahr
So was erlebt auch ein erfahrener Gerichtskiebitz nicht oft: Vor genau einem Jahr wurde ein Ehepaar aus dem Mühlviertel (OÖ) wegen Betrug und Tierquälerei verurteilt, weil es mit kranken Hundewelpen gehandelt hatte. Doch die beiden machten weiter, als wäre nichts gewesen: Jetzt standen sie in Linz neuerlich vor Gericht.
Diesmal wurde die Angeklagte (53) allerdings bereits aus der Haft vorgeführt, und der Ehemann (44) nahm mit einer Fußfessel auf der Anklagebank Platz. Am 24. Juni 2015 waren die beiden zu jeweils zwei Jahren Haft verurteilt worden (der Mann teilbedingt). Man berief gegen das Urteil – und machte mit den Hundegeschäften weiter, als wären zwei Jahre Haft eine Lappalie.
Jetzt traf man sich neuerlich im Gericht. Die Anklage wohl bekannt: schwerer gewerbsmäßiger Betrug und Tierquälerei. Das wahrscheinliche Motiv: 300.000 Euro Schulden. Für regelmäßige Kreuzfahrten war aber genug Geld in der Kasse. Die Angeklagte inserierte Chihuahuas und Möpse aus „liebevoller Eigenzucht“. Tatsächlich waren die Welpen verwahrlost, bekamen ungeeignetes Futter, hatten Entzündungen, keine Haare. Die neuen Besitzer mussten zuerst einmal viel Geld in den Tierarzt investieren.
Aber auch die Pferde und Katzen des Paares waren in einem erbarmungswürdigen Zustand: „Das erste Urteil hat Sie offensichtlich in keiner Weise beeindruckt“, kritisierte die Richterin. Diesmal setzte es 18 Monate Haft für die Frau und zwölf Monate teilbedingt für den Mann, Urteile rechtskräftig. Außerdem wurde ein absolutes Tierhalteverbot verhängt.