Wie Charles Darwin schon meinte

Ein wärmerer Tag in einem Tiergarten vor dem Gehege, in dem die Eisbären gehalten werden, beginnt eine Frau wütend zu schimpfen: „De armen Viecher! Was de in der Hitz mit machn! A Tierquälerei, so was! So a Eisbär muass se ja wia in aner Sauna vurkumma, in dem haßn Pelz!“

Ein Herr versuchte die aufgeregte Frau zu beruhigen: „Nehmen S des net so tragisch, gnä Frau, so arg is des net. Se dürfn do net glaubn, dass a Eisbär unbedingt auf an Eisberg lebn wüll, nur weil er Eisbär haßt! A dicks Fell hat bald aner. Schaun Se zum Beispül de Löwen. So a Löwenfell is ganz scha haß, hängen S Ihna amal ans um! Und trotzdem lebt das Tier in den heißen Zonen, wo sogar die Einheimischen leicht beschürzt gengan. Aber i hab no nie nackerten Löwen gsehn.“

„Was Se ma derzähln!“, rief die Frau. „A Tier braucht sei gewohnte Umgebung! A Eisbär braucht a Kältn, der braucht an Frost! Und wamma des dem Tier nicht bieten kann, dann soll mas net vom hohen Nordn da obezahrn!“

„Schaun Se, Se san zoologisch net ausreichend gebildet“, sagte der Herr. „I war grad beim Nilpferd drübn. Das fühlt sich pudelwohl. Obwohl des Nilpferd no nie an Nil gsehn hat, weils nämlich im Tiergartn geburn is. Auch der indische Elefant war noch nie in Indien, der wüll gar net durthin, weil durt müasst er arbeitn. Von de Hund wüll i gar net redn. Mei Nachbar hat an Neufundländer, der geht eahm net von der Seitn. Ja, glaubn Se, der mecht nach Neufundland zruck? Der waß net amal, wo des is.“

Und zum Bezirksrichter sagte Herr K.: „I sag damals zu der Frau: ,Verstehn Sie des?‘, sagt sie: ,Ja, ja, i versteh des. Des is so wia bei Ihna. Se stammen bestimmt von an Affn oh, des siecht ma Ihna an, und trotzdem wolln S net in Urwald zruck.‘

Nachdem i ka Prozesshansl bin, wollt i ursprünglich gar net klagn. Es war aber mei Bua dabei, und vor dem kann i mi net so hinstelln lassn.“

Frau N. („I hab nur den Charles Darwin zitiert!“) wurde freigesprochen. Herr K. musste sogar die hohen Prozesskosten bezahlen.